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«Sword Art Online Alternative: Gun Gale Online» Vol. 2: Der personifizierte Wahnsinn

Das zweite Volume zur Serie «Sword Art Online Alternative: Gun Gale Online» ist vor kurzem in Deutschland erschienen. Wie bereits bei unserem ersten Test zum Spin-off nehmen wir dabei das neue Volume genau unter die Lupe. Unser ausführliches Fazit zum Anime erfahrt ihr im folgenden Review!

  • Label: peppermint anime
  • Veröffentlichung: 28.06.2019
  • FSK: Ab 16 Jahren freigegeben
  • Laufzeit: ca. 175 Minuten
  • Bildformat: 16:9
  • Auflösung: 1920 x 1080 p
  • Genre: Action, Fantasy
  • Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 1
  • Verpackung: Digipak
  • Extras: Clean Opening, Clean Ending, Trailer

https://www.facebook.com/video.php?v=2294747904112451

Story (7/10)

Nachdem sie offline von dem Spieler, der hinter M steckt, über Pitohuis erschreckende Pläne informiert wurde, setzt Karen alles daran, diese zu vereiteln und Pitohui im Real Life zu treffen. Sie rekrutiert ihre Freundin Miyu, um mit ihr zusammen am zweiten „Squad Jam“ gegen das Team von Pitohui anzutreten. Als der Kampf beginnt, wird schnell klar, dass sich Pitohui mit allen anderen Teams anlegt und dabei in einen regelrechten Rausch verfällt. LLENN bekommt vom befreundeten Team SHINC Unterstützung, doch wird das ausreichen, um die rasende Pitohui zu besiegen?

Persönliche Einschätzung

Mit dem Anbruch der zweiten Hälfte des Animes stellt man schnell fest, dass sich die Stimmung in der Handlung auf einmal stark ändert. Während LLENNs Teilnahme am ersten “Squad-Jam” einen zunächst noch scheinbar harmlosen Hintergrund hatte, so spitzen sich die Geschehnisse bei der zweiten Ausgabe des Turniers zu. Dies ist maßgeblich auf die erstmalige Teilnahme Pitohuis am Event zurückzuführen.

Noch vor Beginn des zweiten Squad-Jams werden die Pläne von Pitohui bzw. deren realen Counterpart als Plotelement der Serie enthüllt, um den folgenden Ereignissen eine dramatische Wendung zu geben. In meinen Augen wirkt diese Enthüllung allerdings zu abwegig und künstlich herbeigeführt. Selbst die Hauptperson lässt durchscheinen, dass sie die in Erfahrung gebrachten Tatsachen als absurd betrachtet.

Die schwerwiegendere Auswirkung der Teilnahme Pitohuis am Turnier ist hingegen eine andere: Obwohl sich die Gewalt in den ersten Episoden des Animes durch die abgeschwächte Videospieldarstellung noch in Maßen hielt, sind die Geschehnisse der Folgen im zweiten Volume nun definitiv nicht mehr für Zartbesaitete geeignet. Neben abgetrennten und zerteilten virtuellen Körperteilen bekommt man hier vor allem die krankhafte Mordlust Pitohuis zu spüren. Deren Tötungsexzesse dürften gewiss manchem Zuschauer – trotz der Tatsache, dass diese Szenen in einem VR-MMORPG spielen – einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

Wie bereits beim ersten Volume zur Serie muss man des Weiteren anmerken, dass die Stärke von «SAO Alternative» nicht bei den “Real-Life”-Szenen, sondern den In-Game-Darstellungen liegt. Letztere bieten nämlich erneut spannende Kampfszenen, die meiner Meinung nach gut inszeniert wurden. Das Zeigen kurzer, meist lustiger Kommentare und Reaktionen der Zuschauer, die den Squad-Jam in «Gun Gale Online» verfolgen, lockert die Darstellung zusätzlich auf.

Enttäuschend ist in meinen Augen hingegen das Ende des Animes, welches in einem gefühlten Widerspruch zu den vorangegangenen Ereignissen steht und die vorherigen Probleme, die als Plotelement aufgeworfen wurden, praktisch zu ignorieren scheint.

Animationen (8/10)

Der Stil und die Qualität der Animationen sind auch in der zweiten Hälfte der Serie konstant geblieben. Jedoch sticht besonders in den letzten sechs Episoden ein bestimmter Makel des verwendeten Artstyles hervor. Einige weibliche Charaktere, die im fast gleichen Alter oder sogar älter als die Hauptfigur Karen sind, besitzen nämlich das Aussehen von Grundschülern. Dies lässt deren Interesse an einem waffenbasierten Videospiel ungewollt komisch erscheinen.

Abgesehen von dieser Tatsache ist das auf 1080p hochskalierte Bild der Blu-ray-Version wie schon zuvor eine wahre Augenweide. Die flüssigen Animationen und sauber gezeichneten Keyframes wissen zu überzeugen.

Musik (8/10)

Wie bereits bei den ersten sechs Episoden kommt als Opening weiterhin der Song «RYUSEI» von Eir Aoi zur Verwendung. Dieser bietet einen kraftvollen Refrain, der gut zum Setting des Animes passt. Das Endingtheme «To see the future» ist etwas unscheinbarer, aber ebenfalls gelungen.

Die sonstige Hintergrundmusik von «Gun Gale Online» erfüllt ihren Zweck, indem sie die Stimmung der Szenen transportiert. Dafür mangelt es dem Soundtrack meiner Ansicht nach leider etwas an Wiedererkennungswert.

Die Idee, den Openingsong als langsamere Klavierversion in der letzten Episode einzuspielen, gefiel mir wiederum sehr gut. Dies könnte auch als Belohnung für aufmerksame Zuhörer verstanden werden und führt aus musikalischer Sicht gut zum Abschluss.

Deutsche Lokalisierung (6,5/10)

Für die deutsche Synchronisation des Spin-offs zeichnete sich die Violetmedia GmbH in München verantwortlich. Wie bereits im ersten Review zur Serie festgestellt wurde, ist die Abmischung der deutschen Synchronisation leider nicht gut gelungen. Hierbei wäre vor allem eine größere Dynamik sowie ein ausgewogeneres Lautstärkeverhältnis wünschenswert gewesen. Stattdessen klingt das Endprodukt eher unfertig. Die Samples, bei denen keine zusätzlichen Filter (etwa ein Echo, Walkie-Talkie-Effekte oder das Sprechen durch einen Mundschutz) verwendet wurden, lassen zumeist unbearbeitete Rohaufnahmen vermuten.

Auch die von den deutschen Synchronsprechern gelieferte Leistung ist durchwachsen. Besonders LLENNs Sprecherin Lisa Dzyadyk ist ihre bisher eher spärliche Erfahrung im Synchrongeschäft anzumerken. Auch wenn ihre hohe Charge sich subjektiv in den fortgeschritteneren Folgen verbessert hat, so klingt die Stimmlage dennoch recht gezwungen im Klang.

Katharina Iacobescu kann in ihrer Rolle als Pitohui hingegen besonders positiv hervorstechen. Die krankhaften Verhaltensweisen und das schadenfrohe Lachen des von ihr vertonten Charakters bringt sie in ihrem Schauspiel mit ihrer Stimme dabei sehr treffend zum Ausdruck. Auch die Rolle des «M» profitiert von der Stimmfarbe und der Erfahrung seines Sprechers Tobias Brecklinghaus. Weniger gut passt seine Stimme allerdings auf dessen Real-Life-Counterpart Asougi Goushi, da dieser eine jüngere Erscheinung hat.

Die ansonsten meist passend besetzten Nebencharaktere und das angemessene Dialogbuch können ingesamt zumindest etwas eher über die schlechte Abmischung hinwegtäuschen als noch beim ersten Volume. Dennoch wäre die Wahl eines besseren Synchronstudios wünschenswert gewesen. So bleibt der fade Beigeschmack zurück, dass hier massiv Geld gespart wurde.

Verpackung & Extras (6/10)

Als Verpackung bietet das zweite Volume von «Gun Gale Online» ein Digipak. Dieses ist ansprechend gestaltet und passt zum Artstyle des Animes. Peppermint-typisch reichen die Muster des Frontcovers nur beim ersten Volume auf den seitlichen Verpackungsteil. Dieses ist beim zweiten Volume nicht der Fall, sodass die Verpackungen im Regal nebeneinander nicht ganz einheitlich aussehen, was eventuell nicht jedem Sammler gefällt.

Neben wenigen veralteten Trailern sind als Extra auf der Disc erneut nur “Clean”-Versionen des Openings und Endings enthalten – diese waren bereits im ersten Volume zu finden. Somit bietet das zweite Volume praktisch keinerlei neue Extras, da auch kein Booklet oder ähnliches beigelegt wurde.

Fazit

Das zweite Volume von «Gun Gale Online» lässt die Serie zu ihrem etwas unrunden Abschluss finden. Neben den bereits gewohnt interessant und spannend inszenierten Kämpfen zeigen sich dabei vor allem storytechnische Schwachpunkte auf. Gleichzeitig kommt durch Pitohuis präsenteres Auftreten eine zuvor nicht gekannte Brutalität und Skrupellosigkeit an den Tag, welche einen Umschwung in der Serie einläuten. Die deutsche Synchro lässt besonders in der Abmischung und den Leistungen Dzyadyks einiges zu wünschen übrig und bleibt dabei leider hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Bewertung

Story (doppelt gewichtet)                7/10
Animationen               8/10
Musik                                  8/10
Deutsche Lokalisierung 6,5/10
Verpackung & Extras 6/10

Gesamt                               

 ≈ 7,1/10

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Wir bedanken uns bei peppermint anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!