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«SAO: Alicization – War of Underworld» Vol. 4: Ein schwaches Finale

Es geht zu Ende: Mit Volume 4 findet «SAO: Alicization – War of Underworld» seinen Abschluss. Wir haben uns das Finale angesehen und ziehen in dieser Rezension unser Fazit.

  • Label: peppermint anime
  • Veröffentlichung: 07.10.2021
  • FSK: Ab 16 Jahren freigegeben
  • Laufzeit: 125 Minuten
  • Bildformat: 16:9
  • Auflösung: 1920 x 1080 p
  • Genre: Action, Fantasy
  • Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 1
  • Verpackung: Digipak im Schuber
  • Extras: Clean Opening, Clean Ending, Trailer

Story (5/10)

Der Held ist zurück! Durch die vereinte Kraft seiner Freude kann Kirito endlich erwachen und sich dem wahnsinnigen Vassago entgegenstellen. Doch nicht nur er bedroht die eingeloggten Spieler und die Bewohner Underworlds. Gabriel Miller hat natürlich ebenfalls nicht aufgegeben und ist mit einem neuen Account weiterhin auf der Jagd nach Alice, die auf dem Weg zum Altar am Ende der Welt ist. Während Kirito und seine Freunde kämpfen, bahnt sich in der Ocean Turtle das nächste Unglück an: Millers Einheit führt ihre Anweisungen aus und leitet die maximale Beschleunigung in Underworld ein. Sollten sich Kirito und Asuna nicht schnellstens ausloggen können, werden sie die nächsten 200 Jahre in Underworld gefangen sein …

Persönliche Einschätzung (Achtung, Spoiler!)

Das große Finale von «War of Underworld» ist da – und gibt der ohnehin schwachen Staffel den Gnadenstoß. Hier zieht der Anime noch einmal alle Klischee-Register und hinterlässt dabei ein Plotloch nach dem anderen. Dies hängt unmittelbar mit der Rückkehr des eigentlichen Hauptprotagonisten Kirito zusammen. Obwohl dieser einen Großteil der Staffel über regungslos an den Rollstuhl gefesselt war, hat man es versäumt, mögliche Folgeschäden oder Einschränkungen zu zeigen. Im Gegenteil: Bereits kurz nach seinem Erwachen besiegt der schwarze Schwertkämpfer als Deus ex Machina im Alleingang Vassago.

Wie ein Magier zaubert Kirito dabei immer neue Techniken aus dem Hut, meist mithilfe von Eugeo, welcher allerdings längst tot ist. Dieses Schema zieht sich auch durch den finalen Kampf gegen Gabriel Miller. Die anderen Hauptfiguren verkommen dabei zur rein seelischen Stütze, um nochmals Kiritos Stellung als Held und Retter zu unterstreichen. Damit hat sich leider auch die Befürchtung aus dem Fazit meiner letzten Rezension bewahrheitet.

Doch auch die „Real World“ bleibt nicht von haarsträubenden Plotwendungen verschont. Hier feiert ein alter Bekannter in Form eines Roboters sein Comeback. Dabei fällt erneut auf, mit welchen Tricks versucht wird, beim Zuschauer Emotionen zu erwecken. Statt Blutfontänen bekommen wir herausströmendes Maschinenöl zu sehen, bevor der metallene Unterstützer seinen Geist aufgibt. Oder eben nicht – denn nach einer kurzen Motivationsrede kann sich der Roboter trotz Totalschaden auf wundersame Weise wieder aufrichten.

Offen bleibt in den letzten Folgen auch, welchen Zweck Alice als erste wirkliche KI in der Gesellschaft erfüllen soll. Zwar wird dieses Thema in einer dargestellten Pressekonferenz angeschnitten, in den folgenden Szenen ist Alice allerdings vielmehr bemüht, sich in Kiritos stetig wachsenden Harem einzureihen. Das Ende lässt davon abgesehen noch einige weitere Fragen offen, was bei mir einen faden Beigeschmack hinterlassen hat.

 

Animationen (8/10)

Die Animationen aus dem Hause A-1 Pictures siedeln sich weiterhin über dem Standard an. So sind die Figuren größtenteils sauber gezeichnet und verlieren erst ab einer bestimmten Entfernung merklich Details. Auch die Endkämpfe in den finalen Episoden wurden imposant inszeniert, wobei das Ganze stellenweise jedoch an ein Effektgewitter grenzt.

Bezüglich der Hintergründe bekommen wir leider nur bedingt Neues zu sehen. Ein Großteil der vorhandenen Episoden spielt sich weiterhin in den bekannten Umgebungen ab. Im Falle der Underworld bedeutet dies, dass bedauerlicherweise vor allem dieselbe rote Felstextur zu sehen ist, was auf Dauer monoton wirkt.

 

Musik (8/10)

Bei der Musik gibt es seit dem vorherigen Volume keine nennenswerten Änderungen zu verzeichnen. So dient als Opening weiterhin der Song «ANIMA» von ReoNa, während Aoi Eirs «I will…» am Ende der Episoden zu hören ist. Meiner Meinung nach belegen beide Stücke bezogen auf den gesamten Anime weder den ersten, noch den letzten Platz. Dies liegt auch daran, dass mir die Songs weniger im Gedächtnis geblieben sind als etwa «Crossing Field» oder «Innocence» aus der ersten Staffel.

Für die Hintergrundmusik während der Episoden setzt man überwiegend auf bekannte Klänge, darunter vor allem das klassische «Swordland»-Thema in verschiedenen Variationen. Die Untermalung wurde dabei immer passend gewählt. Dennoch kommt diese nach meinem Empfinden nicht an die Atmosphäre und das klangliche Gesamtbild im Aincrad-Arc heran.

 

Deutsche Lokalisierung (10/10)

Für die deutsche Synchronisation der Episoden zeichnen sich die Oxygen Sound Studios in Berlin verantwortlich. Dabei schrieb Philip Gaube das Dialogbuch, Rieke Werner übernahm die Regie. Wie erwartet knüpft das Team an die gute Arbeit in den vergangenen Episoden an.

Mit dem Erwachen Kiritos bekommen wir vor allem wieder Patrick Keller zu hören, der erneut eine tolle Performance abliefert. Auch Kiritos Kampfschreie – gewissermaßen sein Markenzeichen – kann er hier noch einmal zum Besten geben.

Lediglich an einer Stelle ist mir eine vermeidbare Doppelbesetzung aufgefallen: Julius Jellinek, der eigentlich die Rolle des Faustkämpfers Iskahn verkörpert, hat auch einige Sätze für einen der Mitstreiter Gabriel Millers vertont. Aufgrund der doch markanten Stimme Jellineks fällt dies schnell auf, daher hätte man für die Kleinstrolle auf einen anderen Sprecher aus dem Ensemble zurückgreifen können.

Die Abmischung der deutschen Synchronisation fügt sich stimmig in den Gesamteindruck ein. Dabei wurden auch benutzte Klangeffekte, wie sie beim Endkampf mit Gabriel Miller verwendet wurden, nah an dem japanischen Original umgesetzt.

 

Verpackung & Extras (6/10)

Wie alle bisherigen Volumes kommt auch die letzte Disc mit einem Digipak im Schuber daher. Dies ist im Vergleich zu einer Amaray mit O-Card eindeutig ein Upgrade, liegt jedoch in der Verarbeitung beispielsweise hinter den Mediabooks von AniMoon zurück. Das Innendesign des Volumes hat mir dieses Mal leider weniger als sonst zugesagt, das Muster ist aber vermutlich auch eine Vorgabe des Lizenzgebers.

Bezüglich der Extras sieht es bedauerlicherweise wieder mau aus. Hier bekommt man erneut nur Clean-Version von Opening und Ending geboten, welche bereits beim vergangenen Volume enthalten waren.

 

Fazit

Mit dem vierten Volume findet auch die gesamte dritte Staffel von «Sword Art Online» ihr Ende. Daher möchte ich an dieser Stelle auch ein kurzes Gesamtfazit zum Arc ziehen:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mich das neueste Abenteuer um Kirito und Co. enttäuscht zurückgelassen hat. Vor allem der Beginn der Staffel hatte in meinen Augen durch exzessives Info-Dumping erhebliche Startschwierigkeiten. Wirklich warm wurde ich mit der „Underworld“ auch mit fortschreitender Episodenzahl nicht. Immer wieder versuchte der Anime, den Zuschauer durch offensichtliche Methoden emotional werden zu lassen. Dies bewirkte zumindest in meinem Fall den gegenteiligen Effekt.

Die Idee, Kirito einmal für längere Zeit aussetzen zu lassen, halte ich an sich für gelungen. Leider zeigte sich in der Umsetzung jedoch, dass mir das Schicksal der teils hastig eingeführten Nebenfiguren gleichgültig war.

Doch auch mit dem letzten Volume und der Rückkehr Kiritos wurde leider Potenzial verschenkt. Dieser wird zu einem klassischen Beispiel eines Deus ex Machina und nimmt dabei dem Finale gewissermaßen die Spannung.

Bewertung

Story (doppelt gewichtet)                5/10
Animationen               8/10
Musik                                  8/10
Deutsche Lokalisierung 10/10
Verpackung & Extras 6/10

Gesamt                               

7/10

 

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Wir bedanken uns bei peppermint anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!