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Unsere Meinung zu «Millennium Actress»

Nachdem die Teilnahme an den KAZÉ Anime Nights coronabedingt zwischenzeitlich auf der Kippe stand, hat es «Millennium Actress» nun doch in die deutschen Kinos geschafft. Konnte uns der mittlerweile 20 Jahre alte Filmklassiker überzeugen? Wir verraten es euch in diesem Artikel.

Darum geht es im Film:

Zur Jahrtausendwende lässt das legendäre Filmstudio Ginei seine in die Jahre gekommenen Kulissen abreißen. Der ehemalige Mitarbeiter Genya Tachibana beschließt, zu dieser Gelegenheit eine Dokumentation über den großen Star des Studios Chiyoko Fujiwara zu drehen. Gemeinsam mit dem Kameramann Kyōji Ida macht er sich auf den Weg zum abgelegenen Haus der mittlerweile über 70 Jahre alten Schauspielerin. Ein goldener Schlüssel, den die beiden ihr als Geschenk überreichen, weckt Erinnerungen an ihre erste Liebe, der in den Wirren des 2. Weltkriegs verschwand und den sie ihr Leben lang suchte. In Chiyokos Erzählung entspannt sich die Geschichte des japanischen Films so lebhaft, dass Vergangenheit und Gegenwart ununterscheidbar werden …

 

Der schlurfende Kogoro

«Millennium Actress» besticht durch seine klassische Animation mit Cels. Die Farben sind dabei jedoch absichtlich eher blass gehalten, während der Film in einem stetigem Fluss durch die Vergangenheit des ehemaligen Filmstars Chiyoko Fujiwara und der Suche nach ihrer ersten Liebe führt.

Besonders gefallen hat mir hierbei, dass sich der Dokumentarfilmer Tachibana und sein Kameramann bei den Rückblicken mitten im Geschehen vorfinden. Somit stolpern diese gemeinsam mit dem Zuschauer von einer Szene in die nächste. Und jedes mal stellt sich die Frage: Ist dies nun eine Erinnerung, eine Filmszene oder vielleicht doch nur ein Traum?

Und das ist auch so gewollt. Denn alle Szenarien verbindet dasselbe Leitmotiv – hinterherrennen, hinfallen, aufstehen. Dadurch läuft der Film auch Gefahr, repetitiv zu wirken, kaschiert dies jedoch mit der Vielfalt an dargestellten Epochen der japanischen Geschichte.

Ich schätze es dabei auch, dass der Film trotz eher trauriger Grundthematik seinen Witz nicht verliert. So werden die Szenen durch die Kommentare des Kameramanns Kyōji und das aktive Mitmischen seitens Genya ungemein aufgelockert. Dennoch bleibt der Streifen vor allem gegen Ende seiner philosophischen Natur treu – und findet mit einem nachdenklich stimmenden Gedanken sein Ende.

Wertung: 8/10

 

Phônix

«Millennium Actress» ist ein klassischer Animefilm aus dem Jahr 2001, der nun neu in 4k aufgelegt wurde. Auch wenn die Animationen natürlich nicht mehr dem Stand der Zeit entsprechen, wirken sie dafür handgemacht und durch die Neuauflage kommt nun auch eine sehr gute kantenschärfe hinzu. Der Film ist dennoch gewollt etwas blasser als aktuelle Ableger, um den historischen Kontext und die eher dunkle Kriegszeit stärker hervorzuheben.

Inhaltlich geht es um die Schauspielerin Chiyoko Fujiwara und die Suche nach ihrer Jugendliebe, dessen Wege sich schon sehr schnell getrennt haben. Der Film ist künstlerischer aufgezogen, als die typischen Liebesfilme, weil hier Realität, Fiktion (Film) und Vergangenheit nahtlos ineinander übergehen und im Verlauf des Films immer wieder durchwechseln, aber dennoch einen klaren Zusammenhang halten.

Der Film ist zwar nicht immer ganz einfach zu verstehen, dafür aber inhaltlich sehr hochwertig umgesetzt und verbindet dabei geschickt historische Szenarien mit der Moderne, ohne aber den Fokus zu verlieren. In «Millennium Actress» geht es nämlich vordergründig um die Liebesgeschichte und egal ob man sich gerade in der Vergangenheit bewegt oder die filmerische Umsetzung sieht, der rote Faden bleibt stets erkennbar.

Wertung: 8/10

 

karvulf

Den Film kannte ich bisher nicht, doch mein Interesse an älteren Anime-Filmen ist groß. Daher wollte ich unbedingt diesen Film sehen, um mir eine eigene Meinung zu bilden.

In «Millennium Actress» durchlebt der Zuschauer die Geschichte des kleinen Mädchens Chiyoko, die ihrer großen Liebe nachjagt. Der schier unerreichbare Mensch treibt sie im Beruf, als auch im Privatleben stetig voran. Diese Geschichte wird von zwei Produzenten begleitet, die eine Dokumentation, über die mittlerweile alte Chiyoko, drehen. Durch einen ständigen Wechsel ihrer Filmlaufbahn und dem Verlangen ihre große Liebe wiederzufinden, dürfen die Produzenten die Geschichte vor Ort mitverfolgen und sie auf ihrem Weg unterstützen. Zwar vergeht in ihrem echten Leben nicht so viel Zeit, doch in dem Filmen vergeht ein ganzes Jahrtausend japanischer Geschichte.

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Zwar überraschte der Film mich zunächst durch sprunghafte Zeitabschnitte, jedoch verlief sich das Ganze irgendwann ineinander. Dadurch wurde es ermöglicht, die Geschichte in ihrer Zeit vorgeführt zu bekommen und Einblicke aus der Vergangenheit zu erhaschen. Durch die Neuauflage konnte die Qualität stark gesteigert werden. Auch die Animation war sehr abwechslungsreich und aufwendig gestaltet. Ein weiterer Pluspunkt, der mir besonders gefällt, ist die deutsche Synchronisation zu dieser Zeit. Ich mag die Art und Weise, wie Dialoge aufgebaut werden und wie die Stimmen der Charaktere klingen. Das gibt einem unweigerlich ein sehr nostalgisches Gefühl. Für mich ist der Film sehr gut umgesetzt worden und vor allem einzigartig aufgebaut.

Wertung: 9/10

 

 

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Wir bedanken uns beim gesamten Team von KAZÉ für die Bereitstellung des Screeners.