«The Legend of Zelda» zählt zu den bekanntesten Videospielserien schlechthin. Daher verwundert es nicht, dass bereits mehrere umfangreiche Werke zu der Kultreihe erschienen sind.
Zu diesen zählt auch das Buch «The Legend of Zelda – Encyclopedia», welches nun ebenfalls in Deutschland erhältlich ist. Was das Werk bietet und ob es den Ansprüchen eines Nachschlagewerks für Fans gerecht wird, erfahrt ihr in diesem Review!
Im Jahr 1986 veröffentlichte Nintendo den ersten Ableger der «The Legend of Zelda»-Reihe in Japan auf dem Famicom Disc System. Ein Jahr später erschien dieser auch in Nordamerika und schließlich in Europa, dieses Mal jedoch auf dem Nintendo Entertainment System. Das Spiel wurde mit mehreren Millionen verkauften Einheiten zu einem riesigen Erfolg für den japanischen Videospielkonzern. Seit damals ist die Reihe um den Hauptprotagonisten «Link» dank vieler weiterer Ableger beträchtlich gewachsen.
Damit umfasst «The Legend of Zelda» mittlerweile eine riesige Ansammlung von Geschichten, Charakteren, Gegenständen und Orten. Um den zeitlichen Ablauf der Spiele zu ordnen und weitere Informationen zu der riesigen Spielwelt bereitzustellen, erschien im Jahr 2011 zum 25. Jubiläum der Serie das Werk «Hyrule Historia». Fünf bzw. sechs Jahre später folgten zwei weitere Werke: «Arts & Artifacts» wurde bereits 2017 in Deutschland veröffentlicht; der dritte und letzte Ableger der Buchreihe, «The Legend of Zelda – Encyclopedia» ist hingegen erst vor kurzem durch TOKYOPOP hierzulande erschienen.
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Inhalt (10/10):
Der Aufbau des Buches ist in drei umfangreiche Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel namens “Historische Aufzeichnungen” vermittelt zunächst einen spieleübergreifenden Handlungsüberblick. Zu diesem Zweck kommt eine Zeitleiste zur Verwendung, welche zum ersten Mal im Buch «Hyrule Historia» auftauchte und die «Zelda»-Spiele chronologisch ordnet. Im Folgenden gibt das erste Kapitel eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten zur Videospielreihe wieder.
Das zweite Kapitel mit der Bezeichnung “Datenbank” ist anschließend vollends im Stil einer Enzyklopädie gehalten, da dort die Informationen zu verschiedenen Items, Gegnern, etc. in alphabetisch sortierter Reihenfolge bereitstehen.
Das dritte und letzte Kapitel “Archiv” geht nochmals alle Ableger der «The Legend of Zelda»-Reihe nacheinander durch und präsentiert neben Handlungsinformationen unter anderem auch Konzeptskizzen und Entwürfe aus der Entwicklungsphase. Am Ende des Buches sind noch Cameo-Auftritte und Werbematerial gelistet. Den Abschluss bildet ein fünfseitiges Interview mit dem Produzenten Eiji Aonuma, welches auch «Breath of the Wild» thematisiert, den neuesten Ableger der Reihe.
Bewertung:
«The Legend of Zelda – Encyclopedia» strotzt nur so vor Informationen und interessanten Fakten zur Spielreihe um den Helden Link. Dank der reichen Bebilderung und den unzähligen aufwendigen Grafiken werden viele Sachverhalte anschaulich erklärt. Dass das Werk auch Informationen zur Entstehung der Spiele in Form von Skizzen und dem Interview mit Herrn Aonuma bereitstellt, erhöht ebenfalls die Motivation zum Lesen.
Während die vorangegangen Bücher «Hyrule Historia» und «Arts & Artifacts» hauptsächlich auf die Story bzw. auf Artworks fokussiert waren, so bietet die «Encyclopedia» eine rundum gelungene Mischung. Meiner Meinung nach stellt sie damit den besten Teil der Buchtrilogie dar, zumal mir der alphabetisch geordnete Teil zum Nachschlagen sehr zusagt.
Eines sei jedoch gesagt: Angesichts der Informationsflut ist es von Vorteil, bereits einige Titel der Reihe selbst gespielt zu haben. Diese Voraussetzung dürfte in Anbetracht der Zielgruppe des Werks allerdings kein Problem darstellen.
Buchgestaltung (10/10):
«The Legend of Zelda – Encyclopedia» ist – wie bereits seine zwei Vorgänger – eine wahre Augenweide. Selten bekommt man eine solche Hochwertigkeit vermittelt, wie es hier der Fall ist. Der stabile Einband des Buches ist mit Goldfolie bedruckt, welche im Licht einen angenehmen Glanz verstrahlt. Der Buchrücken ist analog zu denen der Vorgänger gestaltet, sodass sich die Werke im Regal perfekt ergänzen. Alle Seiten der Enzyklopädie sind auf hochwertigem und etwas dickerem Papier gedruckt. Dabei lässt die Druckqualität ebenfalls kaum Wünsche offen, lediglich ein zum Teil falsch gedrucktes Bild konnte ich bisher ausmachen.
Somit ist auch der Buchpreis von 29,99 EUR meiner Einschätzung nach allein schon wegen der hohen Qualität des Einbandes und der Seiten mehr als gerechtfertigt.
Deutsche Lokalisierung (9/10):
Meiner Meinung nach ist die deutsche Lokalisierung der Enzyklopädie sehr gut gelungen. Die Texte sind allesamt gut verständlich und angenehm zu lesen. Auch inhaltlich sind mir keine Fehler aufgefallen.
Dennoch muss man anmerken, dass die deutsche Übersetzung auch Rechtschreibfehler enthält. So sind mir etwa mehrmals Wörter aufgefallen, bei denen versehentlich ein Leerzeichen gesetzt wurde, was in der Aufspaltung des Wortes resultierte. Auch vergessene Buchstaben – zum Beispiel “Köng” statt “König” oder “Raubscheime” statt “Raubschleime” – habe ich während des Lesens bemerkt.
Solche kleineren Patzer sind aufgrund der schier unendlichen Masse an Text jedoch verständlich. Zum Vergleich: Selbst einige Mangabände enthalten trotz kürzerem Text eine größere Anzahl an Rechtschreib- und Grammatikfehlern.
Um mit einem positiven Aspekt zu enden, möchte ich an dieser Stelle besonders die Verwendung der deutschen Charakter-, Gegner- und Itembezeichnungen in der Übersetzung loben. Die deutschen Fans der «The Legend of Zelda»-Reihe werden sich daher auch vor allem in der alphabetisch sortierten Datenbank sofort zurechtfinden. Hier hat Tokyopop hervorragende Arbeit geleistet!
Bewertung:
Kategorie | Punktevergabe |
Inhalt (zweifach gewichtet) | 10/10 |
Buchgestaltung | 10/10 |
Deutsche Lokalisierung | 9/10 |
Gesamt
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9,75/10 |
Wir bedanken uns bei TOKYOPOP für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!