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«Tada Never Falls in Love» Vol. 1: Fotografie mit einer Prise Romantik

Mit «Tada Never Falls in Love» bereichert KSM Anime den deutschen Markt um eine weitere RomCom-Serie. Doch konnte uns das nun erschienene erste Volume überzeugen? Das erfahrt ihr natürlich in dieser Rezension!

  • Label: KSM Anime
  • Veröffentlichung: 17.03.2022
  • FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
  • Laufzeit: 95 Minuten
  • Bildformat: 16:9
  • Auflösung: 1920 x 1080 p
  • Genre: RomCom
  • Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 1
  • Verpackung: Volume im Sammelschuber
  • Extras: Clean Opening & Ending

 

Story (7/10)

Liebe war für den ruhigen Oberschüler Mitsuyoshi Tada bisher nicht wirklich ein Thema. Seine Leidenschaft gehört der Fotografie. Als Tada im Stadtpark die Kirschbäume in voller Blüte auf seiner Kamera bannen möchte, begegnet er Teresa, einer Austauschschülerin aus dem kleinen europäischen Land Larsenburg. Nach einem kurzen Missverständnis samt Foto trennen sich die beiden wieder voneinander… um sich noch zwei weitere Male über den Weg zu laufen. Als schließlich zwei neue Schülerinnen in Tadas Klasse vorgestellt werden sind es Teresa und ihre unerwartet kampferprobte Freundin Alex. Doch da scheint noch mehr zu sein…

Persönliche Einschätzung (Achtung, Spoiler!)

Wie viele andere Serien dieses Genres hat auch «Tada Never Falls in Love» einen eher langsamen Start. Die ersten Episoden wurden natürlich vor allem damit verbracht, die Protagonisten und ihre Ausgangslage zu etablieren. Dabei zeichnet sich frühzeitig ab, dass sich der Anime einiger typischer Klischees bedient. So ist es gewiss nicht das erste Mal, dass ein Protagonist den frühen Tod seiner Eltern betrauern muss. Es wird ebenfalls schnell klar, dass die sich zu Beginn noch recht langsam anbahnende Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren Mitsuyoshi und Teresa nicht die einzige bleiben wird. Der Anime macht keinen Hehl daraus, dass er mit mehreren Handlungsnebensträngen — recht genretypisch — auf der Beziehungsebene mehrgleisig fährt.

Aber auch das Comedy-Element hat man nicht vernachlässigt. Besonders die Szenen, in denen Hajime in seiner Begeisterung über weibliche Proportionen völlig aufdreht, haben mich gut unterhalten. Auch dass Kaoru jedes Mal Alexandra neckt, um dies sofort wieder zu bereuen, entwickelt sich zum wahren Running Gag. Somit bilden die lustigen Szenen den benötigten Ausgleich zu eher ernsten Momenten der Serie.

Leider sind mir beim Ansehen der Episoden auch einige kitschige Darstellungen aufgefallen. So wurden etwa zwei Kindheitsszenen zwischen Teresa und Alexandra sowie Hajime und Hinako sehr überdramatisiert, was die Wirkung eher ins Lächerliche zieht. Diese Momente halten sich glücklicherweise jedoch in Grenzen, was diesen Punkt etwas abmildert.

 

Animationen (7/10)

Für die Animation der Serie zeichnete das Studio Doga Kobo verantwortlich. Für mich persönlich war «Tada Never Falls in Love» somit eine Art Premiere, da ich bislang tatsächlich noch keinen Anime dieses Studios gesehen hatte. Insgesamt muss ich festhalten, dass ich das Endergebnis als durchaus qualitativ, aber auch etwas langweilig empfunden habe. So sind etwa die Charakterdesigns stimmig und auch die animierten Bewegungsabläufe für das Genre komplett ausreichend. Jedoch hatte ich angesichts der Hintergründe gemischte Gefühle — aufgrund des eher simpel angelegten Artstyles kommen diese recht unspektakulär daher. Eine weitere Eigenheit ließ sich in Szenen beobachten, in denen die Figuren weiter weg von der Kamera agierten. Dass dabei viele Details ausgespart werden, ist natürlich nicht unüblich. Allerdings hat man in dem vorliegenden Fall oft die kompletten Gesichter der Charaktere leer gelassen, was dann doch sehr befremdlich aussah.

 

Musik (7/10)

Als Opening bekommen wir den Song «Otomodachi Film» von Masayoshi Ōishi zu hören. Ich persönlich ordne das Lied im oberen Mittelfeld ein. Seine Stärken sind die ansprechende Harmonik und die eingängige Melodie, jedoch sticht das Theme auch nicht genug aus der Masse an Anime-Openings hervor. Das Ending «Love Song» konnte mich im Vergleich leider nicht wirklich überzeugen. Dieses wurde von Teresas japanischer Sprecherin eingesungen und demnach eigens für den Anime komponiert. Das Ergebnis ist leider ein Lied, welches für ein Ending zwar ausreichend ist, meinen Musikgeschmack jedoch nicht trifft.

 

Deutsche Lokalisierung (8/10)

Die deutsche Fassung der Serie entstand bei der GlobaLoc GmbH in Berlin unter der Dialogregie von Philip Süß. Das Dialogbuch stammt aus der Feder von Tom Sielemann, welcher unter anderem bereits an der Synchronisation von «My Teen Romantic Comedy SNAFU» beteiligt war. Dies ist mir auch sofort aufgefallen, da das Buch erneut sehr „jugendlich“ geschrieben wurde.  So hört man in der Vertonung etwa Formulierungen wie „Elvis auf Wish bestellt“ oder „Insta-Filter“. Mir hat diese Art der Dialoge bereits bei der genannten anderen RomCom sehr gefallen, weshalb ich froh bin, dass diese Tradition hier fortgesetzt wurde. Der Sprachgebrauch der Schüler wirkt dadurch noch authentischer und ergänzt gleichzeitig die lustigen Szenen um ein weiteres Element.

Auch die Besetzung und das Schauspiel der Sprecher kann fast ausnahmslos überzeugen. Nur an einigen Stellen ist Teresas Sprecherin Julia Bautz in eine für meinen Geschmack etwas zu hohe Stimmlage gerutscht, wodurch auch der Ausdruck etwas gelitten hat. Diese kurzen Momente sind allerdings mehr als verschmerzbar.

Eine ausdrückliche Warnung muss allerdings an OmU-Zuschauer gerichtet werden: Die in der Vergangenheit oft kritisierten „Dubtitles“ scheinen auch bei «Tada Never Falls in Love» Einzug zu halten. Hier wurde das deutsche Dialogbuch fast 1:1 als Untertitelspur übernommen. Lediglich einige der freieren Gags der Synchronisation wurden entfernt, jedoch auch das nur teilweise. Wie ich oben bereits dargelegt habe, finde ich das Dialogbuch zwar sehr gelungen, jedoch muss sich dieses auch wegen der Lippensynchronität einige Freiheiten nehmen. OmU-Zuschauer, denen oftmals die Nähe am Original am Herzen liegt, sollten bei diesem Release dementsprechend lieber Vorsicht walten lassen.

 

Verpackung & Extras (5/10)

Da uns dieses Mal leider nicht die Handelsversion des Volumes vorliegt, entfällt an dieser Stelle die gewohnte Bewertung der physischen Verpackung und ihrer Verarbeitung. Stattdessen können wir nur einen Blick auf die digitalen Extras werfen, welche allerdings sehr bescheiden ausfallen. Auf der Disc selbst befinden sich neben ein paar „Extended Previews“ lediglich Clean-Versionen von Opening und Ending, was sich bereits seit einiger Zeit als der Mindeststandard im Animebereich etabliert hat. Selbst ein simples Extra in Form von Artcards ist lediglich im Partnershop von KSM Anime verfügbar — schade.

 

Fazit

Mit «Tada Never Falls in Love» präsentiert KSM Anime eine durchaus unterhaltsame RomCom, die ganz getreu ihrem Genre sowohl romantische als auch lustige Szenen vereint. Im ersten Volume kommt der Anime zwecks Einführung der Charaktere allerdings erst langsam in die Gänge. Bezüglich der Lokalisation können Synchro-Fans bedenkenlos zugreifen. Verbesserungsbedarf besteht allerdings angesichts der vermutlich nicht direkt auf der Rohübersetzung basierenden Untertitel und der mageren Extras.

 

Bewertung

Story (doppelt gewichtet)                7/10
Animationen               7/10
Musik                                  7/10
Deutsche Lokalisierung 8/10
Verpackung & Extras 5/10

Gesamt                               

≈6,83/10

 

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Wir bedanken uns bei KSM Anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!