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«Sword Art Online – Alicization» Vol. 1: Gefangen in einer virtuellen Welt

Heute kommt das erste Volume zu «Sword Art Online – Alicization» hierzulande in den regulären Handel. Wir konnten den Auftakt zur dritten Staffel bereits vorab genau auf den Prüfstand stellen. Ob uns die erste Disc zum neuen Arc überzeugen konnte, erfahrt ihr in diesem Review!

  • Label: peppermint anime
  • Veröffentlichung: 05.09.2019
  • FSK: Ab 16 Jahren freigegeben
  • Laufzeit: 172 Minuten
  • Bildformat: 16:9
  • Auflösung: 1920 x 1080 p
  • Genre: Action, Fantasy
  • Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 1
  • Verpackung: Digipak im Schuber
  • Extras: Clean Opening, Clean Ending, Trailer

Story (7,5/10)

Rath ist dabei, eine neue Full-Dive-Technologie zu entwickeln und kein anderer als Kazuto “Kirito” Kirigaya darf den neuen “Soul Translator” testen. Leider behält er keine Erinnerungen an die neue VR-Welt namens Underworld, in die er regelmäßig abtaucht. Doch dann findet er sich plötzlich in jener Welt wieder, ohne eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit der Außenwelt. Er erinnert sich nur noch daran, dass er mit Asuna auf dem Heimweg von einem Treffen mit Sinon war. Was ist passiert? Und noch viel wichtiger: Wie gelangt er zurück in die Realität?

Persönliche Einschätzung

Nachdem ich bereits im Internet mehrmals von Fans vernommen hatte, dass «Alicization» der wohl beste Arc der gesamten Serie sei, war ich bereits sehr gespannt. So stellte ich mir vor allem die Frage, ob er den «Aincrad»- und den «Phantom Bullet»-Arc schlagen könnte, die mir bisher am besten gefallen hatten. Nachdem ich nun die ersten sechs Episoden gesehen habe, muss ich sagen, dass ich weder besonders positiv, noch negativ überrascht wurde. So lässt die Tatsache, dass Kirito erneut in einer virtuellen Welt “gefangen” ist, zwar eine gewisse Spannung entstehen, jedoch bleibt das Ziel des Arcs bisher eher fraglich. Denn ein Entkommen aus der VR-Anwendung hätte wohl negative Nebenwirkungen, da diese auch zur Regenerierung von Kiritos echtem Körper dient. Würde er mit einem Fliehen aus der VR-Welt unwissentlich sein eigenes Ende herbeiführen? Dies wurde in meinen Augen nicht ganz ersichtlich. Auch enthält die Story einige Wendungen, die ich als zu künstlich herbeigeführt empfand. An diesen Stellen verliert die Handlung etwas ihre Glaubwürdigkeit.

Nachdem ich bereits im Voraus einige Trailer gesehen hatte und dort fast ausschließlich Kirito und die neu eingeführte virtuelle Welt gezeigt wurde, hatte ich zuvor Angst, dass womöglich die anderen Charaktere zu kurz kommen könnten oder etwa gar nicht vorkommen. Zum Glück trat diese Befürchtung nicht ein – auch in der dritten Staffel gibt es wieder einige Szenen mit den anderen Figuren.

Prinzipiell wird mit der im Arc neu eingeführten Technologie ein interessanter Startpunkt geschaffen. Dies bringt natürlich auch mit sich, dass längere Erklärungen vonnöten sind, um diese in der Serie vorzustellen. Aus diesem Grund wirken die ersten Folgen noch etwas träger. Ich hoffe und gehe stark davon aus, dass die folgenden Episoden in Sachen Erzähltempo und Spannung um einiges anziehen werden.

Animationen (9/10)

Die Animationen zur dritten Staffel von «Sword Art Online» stammen nach wie vor vom bekannten Studio A-1 Pictures. Das Ergebnis ist eine der aktuell am hübschesten anzusehenden Anime-Serien. Die Zeichnungen und Hintergründe stechen vor allem durch ihren Detailgrad und ihre tolle Farbgebung hervor. Die Animationen wirken nun noch flüssiger als bei den vorherigen Staffeln. Dadurch profitieren vor allem die Kampfszenen, die wieder einmal bombastisch inszeniert wurden. Am Charakterdesign wurde glücklicherweise wenig geschraubt, sodass alle Figuren ihr altbekanntes und geschätztes Aussehen behalten haben.

Etwas abgewertet werden die Animationen durch den heutzutage schon fast obligatorischen Einsatz von CGI. Dieser kommt vor allem bei Fahrzeugen zum Vorschein. Auch die oft helleren Beleuchtungseffekte können im Vergleich zu den vorherigen Staffeln teilweise fast schon überbetont wirken, was Geschmackssache ist.

Musik (8/10)

Das erste Opening zur Staffel heißt «Adamas» und wurde von der Sängerin LiSA beigesteuert. Diese hatte bereits das allererste Opening zur Serie («crossing field») gesungen. Das Ending «Iris» stammt von Aoi Eir, welche «SAO»-Fans ebenfalls aus Staffel zwei gut bekannt sein dürfte. Beide Songs kommen in typischer J-Pop-Manier daher, was jedoch nichts Schlechtes heißen muss. So kann das neue Opening meiner Meinung nach «crossing field» nicht schlagen, bietet aber durchaus Ohrwurmpotential. Das Endingtheme muss sich nicht wie oft üblich hinter dem Openingsong verstecken, sondern bietet ebenfalls eine interessante Melodik.

Die Hintergrundmusik während der Episoden kommt vor allem in Kampfszenen mit dem altbekannten Hauptthema «Swordland» daher, welches für mich seit damals nichts von seinem Charme verloren hat. Abseits der älteren Stücke sind mir jedoch die neuen Kompositionen nicht wirklich in Erinnerung geblieben. Dies könnte sich mit steigender Episodenanzahl noch ändern, lässt aber andererseits auch vermuten, dass hier beim Komponieren der Wiedererkennungswert vernachlässigt wurde.

Deutsche Lokalisierung (10/10)

Die deutsche Synchronisation von «Sword Art Online – Alicization» entstand bei den Oxygen Sound Studios in Berlin, welche bereits für den Filmableger «Ordinal Scale» zuständig waren. Für die Dialogregie bei der dritten Staffel zeichnete sich Rieke Werner verantwortlich.

Auch in «Alicization» ist wie bei den vorherigen Staffeln und dem Film fast der komplette Sprechercast wieder dabei. Eine Ausnahme bildet hier zum einen Asuna, welche nun von Lisa May-Mitsching gesprochen wird. Diese war allerdings bereits im Movie als Ersatz für Denise Monteiro eingesprungen, daher kann man nur im Bezug auf die Hauptserie von einer “neuen” Umbesetzung sprechen. Frau Mitsching besitzt eine jugendlichere Stimmfarbe als ihre Vorgängerin und übertrifft diese auch in schauspielerischer Hinsicht. Auch wenn bei manchen Fans der Gewöhnungseffekt zugunsten der früheren Sprecherin ausfällt – mir selbst geht es ähnlich -, so ist Asunas neue Stimme objektiv gesehen die bessere Besetzung.

Eine wirklich neue Umbesetzung gab es bei Silica, welche nun mit Helen Malin Blaschke ihre bereits dritte Stimme hat. Dies ist in meinen Augen jedoch nicht wirklich bedauerlich, da ihre erste Sprecherin, Clara Dolny, zu den damals schwächsten Stimmen der ersten und zweiten Staffel gehörte.

Insgesamt ist die deutsche Tonfassung der dritten Staffel ein wahrer Ohrenschmaus. Patrick Keller hat über die Jahre hinweg noch mehr Synchronerfahrung gesammelt, als es noch in der ersten Staffel der Fall war. Auch seine Stimme hört sich nun reifer an, was aber auch im Einklang damit steht, dass seit den Geschehnissen in den vorherigen Staffeln wieder etwas Zeit vergangen ist. Die Schreie Kellers hören sich nach wie vor hervorragend an und zeigen, dass dieser für die Rolle Kiritos hochmotiviert ist. Auch Christian Zeiger als Eugeo und der restliche Cast liefern eine tolle Arbeit ab. Ein schönes Dialogbuch und eine gelungene Abmischung runden die deutsche Synchronisation ab.

Verpackung & Extras (6/10)

Das Volume kommt in einem Digipak im Schuber als Verpackung daher. Das Design ist eher simpel, erfüllt jedoch für sich genommen seinen Zweck. Problematisch wird es allerdings, wenn man die Aufmachung des Volumes mit denen der ersten und zweiten Staffel vergleicht. Hier wurde seitens peppermint wohl leider überhaupt nicht auf die Gestaltungskontinuität innerhalb der Serie geachtet. Zum Einen wurde beim Schuber ein anderes Material mit einer sich von den Vorgängervolumes unterscheidenden Falttechnik gewählt. Zum Zweiten und auch schwerwiegendsten kommt hinzu, dass der Spine-Aufdruck in eine andere Richtung als bei Staffel eins und zwei zeigt. Dies scheint ein generelles Problem bei den Produkten des Publishers zu sein, da deren Spine-Ausrichtung nicht einheitlich ist. Dass die Kontinuität nun auch innerhalb eines Serien-Releases nicht einheitlich ist, finde ich sehr bedauerlich. Auch das Fehlen des “High-Definition”-Banners auf dem Cover sowie eine andere Platzierung der Volume-Nummer grenzt das Design von den vorherigen Volumes ab.

Als Extras sind in der Standard-Edition lediglich ein Clean Opening und Ending enthalten. Wer weitere Extras haben möchte, muss leider zu der sehr viel höherpreisigen und limitierten Collector’s Edition greifen.

Fazit

Das erste Volume von «Sword Art Online – Alicization» bietet mit den enthaltenen Episoden 1 bis 6 einen durchaus interessanten, aber etwas trägeren Start in den brandneuen Arc, dessen Ziel zunächst noch fraglich bleibt. Die am Anfang aufgebaute Storybasis schafft jedoch ein großes Potenzial für die nachfolgenden Episoden, die hoffentlich mit mehr Action punkten können. Die hervorragende deutsche Synchronisation lässt über manche Schwächen in der Handlung hinwegblicken und macht Lust auf mehr. Rein optisch gesehen ist die dritte Staffel eine wahre Augenweide. Weniger schön kommt die Gestaltung des Volumes daher, welches mit der Design-Kontinuität der vorherigen Staffeln bricht. Insgesamt blicke ich jedoch mit Vorfreude und Spannung auf die kommenden Volumes.

Bewertung

Story (doppelt gewichtet)                7,5/10
Animationen               9/10
Musik                                  8/10
Deutsche Lokalisierung 10/10
Verpackung & Extras 6/10

Gesamt                               

8/10

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Wir bedanken uns bei peppermint anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!