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Serientipp der Woche: «Planetes»

Diesen Sonntag stellen wir euch «Planetes» vor, ein realistisches und doch sehr unterhaltsames Sci-Fi-Drama.

Die 26-teilige Produktion entstand zwischen 2003 und 2004 beim Studio Sunrise. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Manga von Makoto Yukimura, welcher in Deutschland beim Panini Verlag erschien. Die TV-Serie hingegen wurde seinerzeit von Beez Entertainment für den hiesigen Sprachraum lizenziert und auf DVD veröffentlicht.

 

Darum geht es in «Planetes»:

Das Jahr 2075. Der Weltraum ist voll von allem möglichen Schrott: ausrangierte Satelliten, Bruchstücke von Raumschiffen oder Raumstationen. All diese Reste stellen eine potentielle Gefahr für die im Weltraum verkehrenden Raumschiffe dar. Mehrere Teams mit Weltraummüllsammlern wurden gegründet, damit der Müll eingesammelt und der Weltraum gereinigt wird – die Sektion Debris.
Ai Tanabe, eine junge Rekrutin voller Prinzipien und Illusionen, kommt in eines der schlecht angesehenen Teams. Sie lernt dort Menschen voller Zweifel kennen, die aber auch äußerst originell sind.

 

Handlung:

In der Regel verbindet man mit Weltraum-Animes actiongeladene Raumschiff-Schlachten und eine spektakuläre Inszenierung. «Planetes» hingegen geht einen anderen Weg und kommt trotz des Settings überaus realistisch und bodenständig daher. Die ersten neun Folgen sind hierbei noch etwas blass, im Anschluss gewinnt die Serie allerdings stark an Fahrt und beweist, dass auch ein solches inhaltliches Konzept sehr gut unterhalten kann. Statt auf Action wird eher auf die Gefühls- und Gedankenwelt der Charaktere gesetzt sowie zahlreiche gesellschaftliche, politische und philosophische Themen direkt oder indirekt aufgegriffen.

 

Charaktere:

Eine der größten Stärken von «Planetes» ist sicherlich der Cast. Im ersten Drittel bleibt die Charakterzeichnung zwar noch weitestgehend oberflächlich, danach gewinnen die Figuren allerdings gehörig an Tiefe und durchleben teils eine beachtliche Entwicklung. Gerade der Protagonist Hachirota ist hierbei herauszuheben. Tanabe dagegen war mir persönlich etwas zu naiv und weltverbesserisch. Neben den beiden erwähnten Hauptcharakteren gibt es noch einige weitere bedeutende Figuren, die ebenfalls in hinreichender Ausführlichkeit portraitiert wurden und sich bisweilen im Laufe der Serie wandeln. Obwohl die Charakterentwicklungen teilweise einen gehörigen Umfang annehmen, bleiben sie stets nachvollziehbar und glaubwürdig.

 

Musik:

Der Soundtrack ist eine bunte Mischung verschiedener Genres, inklusive einer Reihe von genretypischen Orchesterstücken. Große Ohrwürmer sind zwar eher nicht dabei, aber trotzdem gehört «Planetes» musikalisch klar zum oberen Feld. Die Lieder passen wie die Faust aufs Auge zum Inhalt und sind gekonnt komponiert.

Das Opening wie auch das Ending finde ich persönlich ziemlich gelungen, wie gewohnt sind die beiden dazugehörigen Videos im Folgenden verlinkt.

>> Opening
>> Ending

 

Bild:

Herausragend ist «Planetes» optisch sicher nicht, zumal die Serie bereits 14 Jahre alt ist. Das Charakterdesign ist für den einen oder anderen Zuschauer vermutlich etwas gewöhnungsbedürftig, fügt sich aber ebenso wie die meist gedeckten Farben gut in das Gesamtkonzept des Animes ein. Die Animationen sind sogar ziemlich gut gelungen und wirken realistisch und flüssig. Alles in allem bewegt sich die Serie im bildlichen Mittelmaß.

 

Fazit:

«Planetes» ist ein ungewöhnlich bodenständiger Weltraum-Anime, welcher vor allem durch sein innovatives Konzept, eine tiefe und zugleich überaus unterhaltsame Story sowie die gelungenen Charaktere besticht. Ich kann die Serie daher eigentlich jedem ans Herz legen, nicht nur Sci-Fi-Fans sondern gerade auch Lesern, die sonst eher anderen Genres zugeneigt sind.

 

Quelle: aniSearch (Inhaltsangabe)