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Serientipp der Woche: «Mawaru Penguindrum»

Heute stellen wir euch eine der kreativsten und dennoch zugleich unterhaltsamsten Animeserien dieses Jahrzehnts vor: «Mawaru Penguindrum».

Die 24-teilige Produktion entstand 2011 als Originalwerk beim Studio Brain’s Base. Die Regie führte niemand geringeres als Kunihiko Ikuhara (u.a. «Utena: La fillette révolutionnaire»). Hierzulande wurde der Anime leider noch nicht lizenziert.

 

Darum geht es in «Mawaru Penguindrum»:

Die drei Geschwister Kanba, Shouma und Himari leben zusammen in dem Takakura-Haus. Himari, die in einem schlechten Gesundheitszustand ist, ist so gut wie jeden Tag im Krankenhaus. Eines Tages, als die Geschwister auf einem Ausflug in das Aquarium sind, bricht Himari zusammen. Die Ärzte erklären den beiden Zwillingen, dass nichts für Himari getan werden kann, doch dann geschieht ein Wunder …

 

Handlung:

Im Kern ist «Mawaru Penguindrum» ein Drama. Das merkt man aber gerade in der ersten Hälfte nicht immer, wo die wirklich sehr gelungene Comedy viel Raum einnimmt. Und selbst im dramatischen letzten Drittel kommt es gerade durch die Pinguine immer wieder zu absurden und amüsanten Situationen, die auf den ersten und teilweise auch auf den zweiten Blick nicht so ganz in die aktuellen Geschehnisse zu passen scheinen. Generell ist der Anime voller Metaphorik und schwer zu entschlüsselnder Symbolik, die dem Zuschauer bereits zu Beginn Fragezeichen auf die Stirn zaubert. Verbunden mit der immer rasanter werdenden Handlung (die bereits am Anfang zu fesseln weiß) wird es im letzten Drittel fast unmöglich, den Geschehnissen vollständig zu folgen. Immer wieder kommt es zu überraschenden Plot-Twists und die Zuschauererwartungen werden durchkreuzt. Dennoch gehört «Mawaru Penguindrum» definitiv nicht zu den Serien, die durch Pseudo-Tiefgründigkeit und künstliche, unrealistische Wendungen versuchen, Mystik und Spannung zu erzeugen. Man merkt, dass sich die Macher wirklich Gedanken gemacht haben und die große Kreativität, die hier zu Tage tritt, hat Seltenheitswert. Selten bietet sich ein Rewatch so sehr an wie hier – einige Aha-Erlebnisse sind dann garantiert.

 

Charaktere:

Ähnlich wie auch der Plot an sich, wissen die Charaktere immer wieder zu überraschen. Viele Hintergründe liegen im Dunkeln und werden erst nach und nach entschlüsselt. Als Identifikationsfigur im Cast taugt eigentlich nur Shouma uneingeschränkt, bei allen anderen gibt es diesbezüglich mehr oder minder große Hindernisse. Allgemein steht allerdings bei «Mawaru Penguindrum» die Handlung im Mittelpunkt. Zwar sind fast alle Figuren, die eine nennenswerte Zeit auf der Bildfläche erscheinen, wichtig für die Story, gleichwohl sind manche eher austauschbar und sind mehr von der Geschichte getragen als dass sie für sich sonderlich strahlen könnten. Dennoch ist der Cast des Animes als klar überdurchschnittlich zu beurteilen.

 

Musik:

Der Soundtrack ist hervorragend, überaus vielfältig und unterstreicht die jeweilige Szene tadellos. Es gibt genregemäß viele ruhige Instrumentalstücke, aber auch diverse Pop-Songs mit den Stimmen der Synchronsprecher der Protagonisten und mehr zu hören. Auch die Openings und Endings haben mir recht gut gefallen.

>> Opening 1

 

Bild:

An der optischen Ausarbeitung lässt sich absolut nichts aussetzen. Die Charakterdesigns sind überaus ansprechend, es wird wird mit allerlei Stilen gearbeitet, Lichtelemente gekonnt eingebaut und die Hintergründe sind oft sehr detailliert. Die Kreativität, die die ganze Serie versprüht, nimmt auch die Zeichnungen nicht aus, die teilweise regelrecht experimentell sind ohne zur brotlosen Kunst zu verkommen. Auch sind eine ganze Menge grafische Elemente mit der Handlung verknüpft (was man teils erst spät herausfindet) und verstärken so den Eindruck von einem künstlerischen Gesamtwerk, das mehr ist als die Summe seiner Teile.

 

Fazit:

«Mawaru Penguindrum» ist ein hervorragender Anime, zweifellos einer der besten des Jahres 2011. Nur wenige andere Werke schaffen es, Comedy und Drama vergleichbar gut zu kombinieren und das alles auch noch in eine rasante, spannenden Geschichte einzubetten. Die Serie steckt voller Tiefgründigkeit, Kreativität und Metaphorik, ohne dabei dröge oder pädagogisch zu werden. Daher sollte jeder, der Kreativität sowie verworrene Handlungen auch nur ansatzweise schätzt, «Mawaru Penguindrum» eine Chance geben!

 

Quelle: aniSearch (Inhaltsangabe)