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Serientipp der Woche: «Kaleido Star»

Diesen Sonntag möchten wir euch mit «Kaleido Star» eine wahre Perle des Ganbatte-Genres vorstellen, die gute Laune verbreitet, aber auch reichlich Spannung und Dramatik zu bieten hat.

«Kaleido Star» umfasst 51 Folgen und entstand zwischen 2003 und 2004 beim bekannten Studio Gonzo. Das Drehbuch schrieb Reiko Yoshida. Neben der Serie entstanden drei OVAs.

In Deutschland hat sich bislang leider noch kein Publisher der Serie angenommen.

 

Darum geht es in «Kaleido Star»:

Naegino Sora ist ein 16-jähriges Mädchen, welches seit seiner Kindheit davon träumte, auf der Kaleido Stage zu stehen, einer Art artistisches Theater in Amerika. Sie ist kaum in Amerika angekommen, um am Vorsprechen teilzunehmen, da werden schon ihre Habseligkeiten gestohlen. Sora macht sich sofort auf die Verfolgung des Diebes und bringt ihn, mit Hilfe einiger artistischer Glanzleistungen, zum Stoppen. Allerdings verpasst sie dadurch unglücklicherweise den Vorsprechtermin und wird von dem Star der Kaleido Stage, Layla, auf das nächste Jahr verwiesen. Niedergeschlagen will sie wieder gehen, als urplötzlich der Direktor der Kaleido Stage, welcher ihr Talent erkannt hat, sie auffordert, bei der aktuellen Aufführung auszuhelfen. Von da an trainiert sie hart, um besser zu werden und es bis an die Spitze der Artisten zu schaffen. Allerdings liegen noch viele Steine auf ihrem Weg zum wahren «Kaleido Star».

 

Handlung:

Das Ganbatte-Genre ist nicht unbedingt für meisterhafte Storys bekannt. Auch «Kaleido Star» erfindet das Rad nicht völlig neu. Nichtsdestoweniger ist das Grundsetting –  es geht um Akrobatik – schonmal eine willkommene Abwechslung zu den gefühlt endlos vielen Serien rund um Baseball, Fußball und dergleichen. Auch die Ansiedlung in Amerika und die Tatsache, dass die wichtigsten Figuren überwiegend Frauen sind, lässt den Anime etwas aus der Masse an Ganbatte-Produktionen herausstechen. Natürlich muss man auf riesige Twists verzichten, keine Figur entpuppt sich plötzlich als die Menschheit bedrohendes Alien oder heimlicher Serienmörder. Dennoch gibt es die eine oder andere Überraschung und es kommt reichlich Spannung auf. Dazu trägt auch bei, dass die Charaktere keineswegs immer triumphieren und Erfolg haben, sondern auch immer wieder empfindliche Rückschläge einstecken müssen. Außerdem steht nicht das Ergebnis im inzenatorischen Vordergrund, sondern der Weg dorthin. Dieser ist stets unterhaltsam, nicht zuletzt wegen dem großartigen Cast und den zahlreichen emotionalen Momenten aller Couleur. Der Anime zeichnet sich durch eine überaus gelungene Mischung aus Komik und Dramatik sowie eine großartige Atmosphäre aus.

 

Charaktere:

Der Cast ist ohne jeden Zweifel die größte Stärke des Animes. Hier passt einfach fast alles. Die fröhliche, liebenswerte, willensstarke und zielstrebige Protagonistin wächst einem sofort ans Herz und lässt den Zuschauer intensiv mit ihr mitfiebern. Aber auch viele weitere Figuren sind sehr sympathisch. Die Charaktere haben eine bemerkenswerte Tiefe, sind realistisch und jenseits stumpfer Gut-Böse-Schemata, sind mit einer bewegenden und nichtsdestoweniger glaubwürdigen Vergangenheit ausgestattet, machen eine gewaltige Entwicklung durch, beeinflussen einander in ihrem Handeln und Denken. Auch so manche Figur, die eingangs große Antipathien hervorruft, wird später zum Sympathieträger. Die Serie beleuchtet übrigens keineswegs nur die Protagonistin Sora, sondern geht auch stark auf die anderen Charaktere ein, etwa die anmutende, starke und charismatische Layla Hamilton, vielleicht die beste Person der Serie. Man lacht, weint, zittert und fühlt einfach mit dem Cast mit wie in nur wenigen anderen Serien.

 

Musik:

Den Soundtrack von Mina Kubota kann man mit Fug und Recht als hervorragend bezeichnen. Es sind vorwiegend klassische Stücke zu hören, die wunderbar die jeweilige Szene unterstreichen, sehr atmosphärisch sind und bisweilen dank gelungen komponierten Melodien auch überaus gut für sich stehen können.

Im Laufe des Animes bekommt man jeweils drei Openings und drei Endings zu hören. Hierbei konnten mich insbesondere das erste Opening «Take it, Shake it» sowie das erste und letzte Ending («Real Identity» und «Escape») überzeugen, wohingegen ich die anderen Songs eher mittelmäßig fand.

>> Opening 1
>> Ending 1

 

Bild:

«Kaleido Star» brennt gewiss kein graphisches Feuerwerk ab, bewegt sich aber auf einem soliden Niveau, welches auch heute noch, mehr als ein Jahrzehnt nach der Entstehung, relativ ansehnlich ist. Gerade die Hintergründe sind oft ziemlich schlicht gehalten. Auf der anderen Seite sind die Animationen flüssig, es gibt keine größeren qualitativen Schwankungen, die Charakter-Designs sind wunderbar gelungen und gerade die Zirkusaufführungen schön anzuschauen. Auch die Lichtgestaltung weiß immer wieder zu überzeugen.

 

Fazit:

Ich habe schon eine Vielzahl an Ganbatte-Animes gesehen und «Kaleido Star» schafft es hierbei spielend auf mein persönliches Genre-Treppchen. Die Serie kann mit einem grandiosen Cast, wie es ihn nur in ganz wenigen Produktionen gibt, und einem sehr gelungenen Soundtrack aufwarten. Sie versprüht reichlich Sympathie, ist aber auch stets unterhaltsam, spannend und an vielen Stellen auch dramatisch. Selbst wer mit Akrobatik überhaupt nichts anzufangen weiß, sollte «Kaleido Star» daher definitv eine Chance geben!

 

Quelle: Wikipedia, aniSearch (Inhaltsangabe)