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Serientipp der Woche: «Initial D»

Diesen Sonntag präsentieren wir euch den vielleicht besten Anime rund um den Motorsport, welcher dieses Genre selbst für Nicht-Fans schmackhaft macht: «Initial D».

Der Startschuss für das Franchise fiel 1995 mit dem Debüt der «Initial D»-Mangareihe von Shūichi Shigeno, welche bis 2013 in insgesamt 48 Sammelbänden erschien. Auf die Bücher folgten zahlreiche Anime-Staffeln, OVAs und Filme. Nach Deutschland hat es «Initial D» bislang noch nicht geschafft.

 

Darum geht es in «Initial D»:

In Initial D geht es um Takumi Fujiwara, der schon jahrelang Tofu für seinen Vater Bunta über den Mount Akina befördert. Allerdings immer zu Zeiten, an denen andere noch schlafen (ca. 4.00 Uhr morgens), daher wissen seine Freunde und auch die Akina Speed Stars nichts davon. Mit einem Toyota 86 Trueno sammelt er in dieser Zeit erste Fahrerfahrungen, doch als er endlich den Führerschein offiziell besitzt, beginnt seine Karriere als Bergrennfahrer.

 

Handlung:

Zugegeben, mich hat es immer nur mäßig interessiert, wenn in die Formel-1-Fahrer allsonntäglich im Kreis fuhren und auch allgemein ist der Rennsport nicht so wirklich mein Fall. Aber «Initial D» gehört zu den Serien, die auch Leute wie mich über diverse Staffeln sehr gut unterhalten können. Dabei ist die Story des Animes nüchtern betrachtet alles andere als herausragend. Der Ablauf ist im Grunde immer derselbe: Einige Episoden bereitet man sich auf das Rennen vor, der nächste Kontrahent wird vorgestellt, dann heulen schließlich die Motoren auf. Gewiss ist die Serie nicht tiefgründig oder dramatisch, aber trotzdem schafft es «Initial D», dem Zuschauer die Vorfreude auf die Rennen in den Folgen davor kräftig anzuheizen. Die Races selbst sind spektakulär inszeniert, höchst spannend und haben einen beachtlichen Coolness-Faktor, sodass über man über die genannten Schwächen gut hinwegsehen kann.

 

Charaktere:

Die Charaktere gehören eher nicht zu den Dingen, bei denen der Anime überzeugen kann. Es gibt ganz coole Figuren wie Ryousuke und eher nervige, allen voran natürlich der überdrehte und sich andauernd selbst bemitleidende Itsuki, dessen regelmäßige Auftritte gehörig auf den Wecker gehen. Der Hauptcharakter ist zweifellos keine denkwürdige Figur der Ganbatte-Geschichte, aber er ist dennoch recht sympathisch und kann im Unterschied zu allen anderen Figuren in der Serie sogar mit einer kleinen Entwicklung aufwarten. Nichtsdestotrotz kann man bei keiner einzigen der Figuren großen Tiefgang erwarten, was angesichts des Genres aber auch nichts sonderlich besonderes ist.

 

Musik:

Der Soundtrack ist ohne jeden Zweifel das glänzendste Element der Serie und jeder Hinsicht herausragend. Zu hören bekommt man überwiegend Stücke aus dem im Anime-Bereich ansonsten quasi gar nicht verwendeten und hierzulande längst wieder in Vergessenheit geratenen Eurobeat-Genre. Die Rennen während nicht halb so unterhaltsam, wenn sie nicht mit diesen wie die Faust aufs Auge passenden Stücken unterlegt wären. Als Beispiele nenne ich exemplarisch einmal «Space Boy» und «Running in the 90s».
Die Openings und Endings sind vom gleichen Schlage und in Mehrheit meines Erachtens auch gut gelungen.

>> Opening 1
>> Ending 1

 

Bild:

Gleich vorweg: Die Charakterdesigns sind unglaublich hässlich, wie gerade an dem zweiten Bild unten deutlich wird. Man fragt sich schon, was die Macher dazu getrieben hat, solche Ergebnisse abzuliefern. Die Hintergrundzeichnungen sind schlicht, aber angesichts des Alters (die erste Staffel ist bereits 20 Jahre alt) noch in Ordnung. Bei den Rennen setzt man fast ausschließlich auf CGI. Jeder, der schon ein Paar Animes mit CGI-Einsatz aus den späten 90ern und frühen 2000ern gesehen hat, weiß, dass die dazugehörige Technik damals noch in den Kinderschuhen steckte (und selbst heute sieht noch längst nicht alles besonders ansehnlich aus, man denke nur an die «Beserk»-Adaption von 2016). Entsprechend kann diesbezüglich bei «Intial D» von Realismus keine Rede sein, ja vieles wirkt einfach nur billig. Nichtsdestotrotz erweist sich CGI als richtiges und probatestes Mittel, um die rasanten Rennen in Szene zu setzen, was man ja wirklich nicht oft behaupten kann. Mit klassischen Zeichnungen wären viele Szenen, zumal damals, nicht vernünftig umsetzbar gewesen.

 

Fazit:

«Initial D» ist natürlich kein Meisterwerk. Hierfür sind Story und Charaktere zu schwach und die Optik leistet sich zu große Schwächen. Dennoch halte ich «Intial D» für die bisher beste Animereihe rund um den Rennsport und kann die Serie daher im Grunde jedem empfehlen, der dem Ganbatte-Genre grundsätzlich aufgeschlossen ist. Gerade der Soundtrack ist grandios und erzeugt in Kombination mit den Rennen einen sehr hohen Unterhaltungsfaktor.

 

Quelle: aniSearch (Inhaltsangabe)