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Serientipp der Woche: «Hikaru no Go»

Vergangenes Jahr sorgte die Software AlphaGo für Furore, indem sie zahlreiche Go-Spitzenspieler besiegte. Ich wäre mir aber nicht so sicher, ob das Programm auch Hikaru, den Protagonisten unseres heutigen Serientipps der Woche, schlagen würde.

Das jahrtausendealten Brettspiel, welches in Ostasien gemeinbekannt ist, fristet hierzulande nach wie vor eher ein Nischendasein. Zu Unrecht, denn Go kann sehr faszinierend sein, die Regeln sind extrem simpel und das Spiel doch so schwer zu meistern wie kaum ein anderes. Aber ein radikal auf Logik setzendes Brettspiel wie Go, das klingt doch sterbenslangweilig, mag sich jetzt sicherlich der eine oder andere Leser denken. Der Anime «Hikaru no Go» kann diese Bedenken komplett zerstreuen, er präsentiert das Spiel auf eine sehr spannende Weise und kann darüber hinaus auch an vielen anderen Stellen auftrumpfen.

Die stolze 75 Episoden umfassende Serie wurde zwischen 2001 und 2003 beim Studio Pierrot produziert und basiert auf der gleichnamigen Manga-Reihe von Yumi Hotta und Zeichner Takeshi Obata. Die Regie führte Susumu Nishizawa.

Carlsen Manga veröffentlichte alle 23 Bände der Buchreihe in Deutschland, der Anime dagegen wurde bei uns bislang nicht lizenziert.

 

Darum geht es in «Hikaru no Go»:

Hikaru wühlt eines Tages auf Opas Dachboden herum und entdeckt dabei ein Go-Brett. Als er die Blutflecken auf dem alten, japanischen Brettspiel wegwischen will, erscheint ihm ein Geist: Fujiwara no Sai, Go-Lehrer des Kaisers zur Heian-Zeit. Hocherfreut, dass ihn endlich nicht nur jemand sehen sondern ihm auch zuhören kann, nistet Sai sich in Hikarus Bewusstsein ein. Dieser ist darüber nicht ganz so erfreut wie sein neuer Mitbewohner, der die ganze Zeit nur Go spielen will! Hikaru selber findet Go nämlich sterbenslangweilig. Doch schon bald erkennt das ungleiche Paar, warum das Schicksal sie zusammengeführt hat…

 

Handlung:

Die Handlung verlässt gewiss nicht alle genretypischen Pfade, kann aber trotzdem als ziemlich innovativ bezeichnet werden, alleine schon aufgrund des Go-Settings im Gegensatz zu den unzähligen Sport-Animes und dem in Hikarus Bewusstsein eingenisteten Geist Sai. Die Serie versprüht reichlich Sympathie und ist überaus spannend, insbesondere natürlich während der Partien, deren Resultat den Zuschauer immer wieder überraschen kann und daher unvorhersehbar bleibt. Gerade im weiteren Verlauf wird es auch bisweilen sehr dramatisch. Abgesehen von einige Schwächen im hinteren Teil des Animes ist die Handlung daher alles in allem sehr gelungen.

 

Charaktere:

Wie bei jedem Ganbatte-Anime hängt die Qualität von «Hikaru no Go» maßgeblich von seinen Charakteren ab. Zum Glück kann die Serie mit einem starken Cast aufwarten. Der Protagonist Hikaru, ohne jeden Zweifel im Mittelpunkt der Produktion, wird einem schnell sympathisch und seine Charakterentwicklung über den Lauf der Serie hinweg ist beeindruckend und dennoch stets nachvollziehbar. Aber neben dem starken Hauptcharakter gibt es noch einige andere überzeugende Figuren, insbesondere natürlich sein Rivale Touya Akira und Sai. Den restlichen Figuren schaut man ebenfalls gerne zu, eine vergleichbare Charaktertiefe erhalten sie aber nicht.

 

Musik:

Der Soundtrack von Kei Wakakusa punktet auf ganzer Linie und hebt die Spannung auf ein noch höheres Niveau. Ebenso werden ganz andere Arten von Szenen gelungen unterstrichen. Exemplarisch sei das Stück «Kore Kara» genannt.

Von den drei Openings und fünf Endings haben mir manche mehr, andere weniger zugesagt. Verlinkt sind nachfolgend das erste Opening und das erste Ending, beide Songs haben mir gut gefallen.

>> Opening 1
>> Ending 1

 

Bild:

Die Bebilderung von «Hikaru no Go» fällt wenig überraschend nicht durch Popanz auf. Nichtsdestoweniger sind die Zeichnungen konstant auf solidem Niveau, sowohl was die Figuren als auch was die Hintergründe angeht. Außerdem gilt es natürlich zu bedenken, dass die Serie schon einige Jahre auf dem Buckel hat.

       

 

Fazit:

Ich gestehe, bevor ich «Hikaru no Go» das erste Mal ansah, hatte ich von Go im Grunde keine Ahnung. Dies ist aber keineswegs etwas, was einen davon abhalten sollte, dem Anime eine Chance zu geben. Denn er gehört meines Erachtens zu den besten Ganbatte-Serien, die bislang produziert wurden und bietet hervorragende Charaktere sowie eine interessante und bemerkenswert spannende Story, untermalt von einem gelungenen Soundtrack.

 

Quelle: Wikipedia, aniSearch (Inhaltsangabe)