Skip to content

Serientipp der Woche: «Hana Yori Dango»

Diesen Sonntag präsentieren wir euch einen absoluten Klassiker, der leider etwas in Vergessenheit geraten ist: «Hana Yori Dango».

Das Franchise basiert auf dem gleichnamigen Manga von Yōko Kamio. Die Bücher erschienen von 1992 bis 2003 im Margaret-Magazin und waren ein durchschlagender Erfolg. «Hana Yori Dango» erhielt 1996 den Shogakugan Manga Award in der Kategorie Shōjo und gilt mit über 61 Millionen verkauften Bänden bis heute als erfolgreichste Shōjo-Reihe aller Zeiten. Kein Wunder, dass auch eine Anime-Adaption nicht ewig auf sich warten ließ: 1996 startete eine von Toei Animation umgesetzte TV-Serie, die bis 1997 in insgesamt 51 Folgen ausgestrahlt wurde.

Schon der Titel gibt eine gewisse Vorahnung auf den Inhalt. «Hana Yori Dango» ist nämlich ein japanisches Sprichwort, welches übersetzt «lieber Klösschen als Blumen» bedeutet und leicht ironisch die Situation der einfachen Stände beschreibt, die sich nicht die die hohen ästhetischen Ideale der höheren Stände leisten können. Für ihr Werk ersetzte Kamio hierbei das Wort für «Klösschen» durch das im Japanischen gleichlautende «Junge», was bereits auf den romantischen Charakter der Geschichte hindeutet.

 

Handlung:

In «Hana Yori Dango» geht es um Tsukushi Makino, ein Mädchen aus einer armen Familie, welches eigentlich nur in Ruhe ihre letzten zwei Jahre an der Eitoku Gakuen verbringen will. Eines Tages macht sie jedoch auf sich aufmerksam, indem sie für eine ihrer Freundinnen gegen die F4 auftritt, die vier populärsten, einflussreichsten und reichsten Jungen an der Schule. Dafür bekommt sie von diesen die rote Karte, eine Art Kriegserklärung der F4. Davon lässt sie sich allerdings nicht einschüchtern, behauptet sich gegen sie und beginnt sogar, sich in einen von ihnen zu verlieben. Dabei bemerkt sie, dass mehr hinter ihnen steckt, als es anfangs den Anschein hat.

Auf den ersten Blick mag dieses Beschreibung recht generisch klingen und doch ist die Story ganz anders als man es angesichts des Genres vermuten könnte. Man hat es hier keineswegs mit einem plumpen, überidealisierten Reverse-Harem oder dergleichen zu tun, sondern mit einem überaus vielschichtigen und vergleichsweise erwachsenen – bisweilen mehr ernstem als komischen – Werk, in dem gerade der Konflikt zwischen Arm und Reich eine zentrale Rolle einnimmt. Auch entpuppen sich die reichen Schönlinge als alles andere als Traumprinzen, nein vielmehr als teilweise ziemlich selbstherrlich und gemein. Die Liebesgeschichte ist interessant und wendungsreich und konnte mich so an den Bildschirm fesseln.

 

Das Opening «Ordinary Sunday» und die beiden Endings «Kenka no Atode» sowie «Todoku Kana» wissen zu gefallen. Das musikalische Highlight ist jedoch zweifellos der Soundtrack, welcher vorwiegend aus klassischen Orchesterstücken besteht, die nicht nur ein Ohrenschmaus sind (insofern man solcher Musik nicht ganz abgeneigt ist), sondern auch ganz hervorragend, eindringlich und wesentlich zur Atmosphäre der Szenen beitragen.

 

Bild:

Der Anime ist schon ganze 20 Jahre alt und das sieht man ihm auch definitiv an. Ich persönlich bin ein großer Fan des Zeichenstils, der im Gegensatz zu modernen Serien noch ausschließlich von Hand zustande kam und durch seine teils aquarelle Note etwas Märchenhaftes hat. Aber zweifellos, wer sehr detaillierte Hintergründe und moderne, dynamische Computerbilder und Animationen erwartet, kommt bei «Hana Yori Dango» nicht auf seine Kosten.

Fazit:

Mich konnte «Hana Yori Dango» mehr als begeistern. Die Handlung ist mitreißend, die Charaktere gelungen, die Atmosphäre für meinen Geschmack atemberaubend. Es ist überaus schade, dass es die Serie nicht offiziell nach Deutschland geschafft hat und hierzulande doch eher unbekannt ist. Wer romantischen Geschichten etwas abgewinnen kann, sollte sich «Hana Yori Dango» keinesfalls entgegen lassen!

 

Quelle: Wikipedia, aniSearch (Inhaltsangabe)