In unserem heutigen Tipp der Woche fliegen ordentlich die Fäuste. Aber auch wer mit dem Boxsport nichts anfangen kann, sollte «Hajime no Ippo» eine Chance geben.
Der Anime umfasst 75 Folgen und wurde zwischen 2000 und 2002 beim renommierten Studio Madhouse produziert. Bis heute folgten mehrere Fortsetzungen, darunter zwei weitere TV-Staffeln. «Hajime no Ippo» basiert auf dem gleichnamigen und überaus erfolgreichen Manga von George Morikawa, welcher bereits seit 1989 im Weekly Shōnen Magazine erscheint.
Darum geht es in «Hajime no Ippo»:
Ippo Makunouchi ist ein sehr schüchterner Schüler, der kaum Freunde hat und auch keine Zeit, um welche zu finden, da er oft seiner Mutter im Bootsverleih helfen muss. In der Schule wird Ippo von seinen Mitschülern nicht beachtet und von einigen gemobbt und geschlagen. Als er eines Tages nach der Schule mal wieder von seinen Mitschülern geschlagen wird, kommt ihm der Profiboxer Takamura zu Hilfe. Beeindruckt davon, wie Takamura die Schläger zur Flucht bewegt, stellt sich Ippo die Frage, was es heißt stark zu sein. Von da an trainiert er Tag für Tag, um ein erfolgreicher Boxer zu werden und lernt dabei neue Freunde, aber auch starke Rivalen kennen.
Handlung:
Der Boxsport hat mich offen gesagt nie gereizt und die dazugehörigen Fernsehübertragungen lösen bei mir eher Ermüdungserscheinung aus anstatt mich vor den Bildschirm zu bannen. So herrschte bei mir eine erhebliche Skepsis gegenüber dem Anime, aber zahlreiche lobende Kommentare und manch andere positive Überraschungen im Ganbatte-Genre bewogen mich, «Hajime no Ippo» dennoch eine Chance zu geben. An sich ist die Handlung nicht Ungewöhnliches: Der Protagonist gelangt ohne Vorwissen, aber mit einem gewissen Talent gesegnet, zum Boxsport und trainiert fortan hart, um es eines Tages an die Spitze zu schaffen. Im Gegensatz zu vielen Genre-Vertretern schafft es die Serie, stets die nötige Spannung zu erzeugen und den Ausgang der Kämpfe im Ungewissen zu halten. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen und Ippo gewinnt auch nicht jedes Mal! Die Vorbereitungen auf die Matches nehmen eine große Rolle ein und schaffen es, den Zuschauer richtig den Duellen entgegenfiebern zu lassen. Zum hohen Unterhaltungswert trägt zweifelsohne auch die gelungene Comedy bei, die in Teilen an die von «Great Teacher Onizuka» erinnert. Eine kleine Romanze gibt es auch, sie ist aber sehr knapp, oberflächlich und statisch gehalten und daher allenfalls nettes Beiwerk. Die Kämpfe und Turniere selbst erstrecken sich oftmals über mehrere Episoden und gewähren viele Einblicke in das geistige Innenleben der Figuren, ihre Zweifel, Hoffnungen, Ideen et cetera. Zum Glück sind sie auch ziemlich taktisch geprägt und nicht nur stumpfes «Gekloppe». Trotz allem darf man bei «Hajime no Ippo» jedoch natürlich kein intellektuelles Feuerwerk erwarten.
Charaktere:
Ganbatte-Animes leben von ihren Figuren. Hier bildet «Hajime no Ippo» keine Ausnahme. Allerdings haben die Macher in dieser Hinsicht ganze Arbeit abgeliefert. Der Hauptcharakter Ippo ist durch seine zwar ehrgeizige, aber auch schüchterne und bodenständige Art sehr sympathisch. Auch seine Freunde, Rivalen und sonstige Nebenfiguren, ja selbst die Gegner sind im Grunde allesamt sehr gelungen. Hierzu trägt bei, dass die Serie sich viel Zeit nimmt, seinen Charakteren Tiefe zu verleihen und auch keineswegs nur auf den Protagonisten fixiert ist, sondern auch die sonstigen Rollen ausführlich beleuchtet.
Musik:
Die rockigen Openings fand ich sehr stimmungsvoll, die Endings eher durchschnittlich. Für den Soundtrack kann ich nur lobende Worte verlieren, er ist markant, passend und einfach cool. Die musikalische Begleitung ist eine bunte Mischung aus verschiedensten Genres, von Klassik über Latin bis Elektro. Ein Schwerpunkt liegt aber natürlich auf Rock-Stücken. Außerdem hervorzuheben sind die gelungenen Soundeffekte, die einen großen Beitrag zur Atmosphäre von «Hajime no Ippo» leisten.
>> Opening 1
>> Beispielstück OST
Bild:
Über die Bildqualität lässt sich streiten. Auf jeden Fall hat man es in der Hinsicht nicht mit einem herausragenden Werk zu tun. Dem Alter des Animes entsprechend sind die Hintergründe eher knapp bestückt und auch die Charaktere strotzen äußerlich nicht voller Details. Als Retro-Fan kann ich darüber gut hinwegsehen, manch einer dürfte die Bildqualität aber auch als kleines Manko empfinden. Die Animationen sind insbesondere bei den Boxkämpfen aber auch heute noch mehr als ansehnlich!
Fazit:
«Hajime no Ippo» hat mich absolut positiv überrascht. Man muss definitiv kein Box-Fan sein, um Gefallen an der Serie zu finden. Der Cast ist herausragend und die Story weit spannender als man es vielleicht vermuten könnte. Und auch Comedy kommt nicht zu kurz. Für jeden Freund von guten Ganbatte-Animes kann ich daher eine große Empfehlung aussprechen.
Quelle: Wikipedia, aniSearch (Inhaltsangabe)