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Serientipp der Woche: «Golden Time»

Dies Woche präsentieren wir euch eine interessante romantische Komödie, die auch am Drama nicht geizt: «Golden Time».

Der Anime wurde zwischen 2013 und 2014 produziert und hat eine Länge von 24 Folgen. Die Regie übernahm Chiaki Kon beim Studio J.C.Staff. Die Handlung basiert auf der gleichnamigen Light-Novel-Reihe von Yuyuko Takemiya mit Illustrationen von Ēji Komatsu. Auf DVD oder Blu-ray wurde die Serie hierzulande bislang nicht veröffentlicht, allerdings bietet Crunchyroll den Anime mit deutschen Untertiteln als Stream an.

 

Darum geht es in «Golden Time»:

An seinem ersten Tag auf einer privaten Jura-Universität in Tokio verirrt sich Tada Banri nach der Eröffnungszeremonie gleich einmal, trifft in der Folge aber auf einen Schicksalsgenossen, Yanagisawa Mitsuo, und die beiden verstehen sich auf Anhieb prächtig. Gemeinsam nehmen sie erneut die Suche nach ihrem Zielort auf, als plötzlich ein wunderschönes Mädchen mit einem Bouquet Rosen vor ihnen auftaucht, mit diesem Mitsuo ins Gesicht schlägt und ihm noch zur bestandenen Aufnahme gratuliert, bevor sie sich wieder schnell entfernt. Bei der Schönheit handelt es sich um Kaga Kouko, eine Kindheitsfreundin von Mitsuo, welche ihm als Kind versprochen hat ihn zu heiraten. Ihr zu entkommen war für Mitsuo dann der Grund warum er heimlich die Aufnahmeprüfung für diese bekannte Universität gemacht hat, doch tat sie es ihm gleich und nun ist er ihr abermals ausgeliefert.

 

Handlung:

Die Story verläuft relativ gemächlich und ist sicher nicht besonders episch oder intelligent, was bei einer RomCom aber auch nicht zu erwarten war. Erfrischend ist angesichts der Masse an Serien mit Oberschul-Setting die Ansiedlung im unverbrauchten Universitäts-Rahmen. Dies merkt man auch den Themen und Charakteren an, welche ein wenig «erwachsener» wirken, meines Erachtens ein großer Pluspunkt des Animes. Nicht zuletzt der genreuntypisch hohe Drama-Anteil ist außerdem positiv hervorzuheben, obgleich gerade im hinteren Teil der Serie manche Konflikte leider doch etwas künstlich und zu dick aufgetragen wirken.

 

Charaktere:

Der männliche Protagonist Banri ist im Grunde RomCom-Standard, hat aber auch ein Paar bemerkenswerte zusätzliche Facetten: Unscheinbar, höflich, jedoch auch entschieden, bisweilen emotional und nicht ganz so schwer von Begriff wie manche seiner Genre-Kumpanen. Bei der weiblichen Hauptfigur Kouko scheiden sich zweifellos die Geister. Ihre Charakterzüge sind tsundere-ähnlich, sie ist aufgeweckt und klug, aber auch egozentrisch, arrogant und intrigant, weswegen sie garantiert nicht als Eve­ry­bo­dy’s Dar­ling taugt. Gleichwohl wird ihr Denken und Handeln dadurch relativ realistisch. Die Nebenfiguren fallen da größtenteils bei der Tiefe der Persönlichkeitszeichnung um einiges ab, was ein Stück weit natürlich jedoch auch den Protagonisten zugute kommt. Alles in allem kann man beim Cast aber ein positives Fazit ziehen, vor allem vor dem Hintergrund, dass RomComs an dieser Stelle oft sehr stereotyp bleiben, was bei «Golden Time» vergleichsweise weniger der Fall ist.

 

Musik:

Der Soundtrack ist im oberen Mittelfeld anzusiedeln – nicht spektakulär, aber wohl etwas besser als der Durchschnitt. Es gibt hierbei zahlreiche instrumentale Stücke, die sich nicht zu sehr aufdrängen und meist passend wirken. Die beiden Endings sind mir in keiner Weise im Gedächtnis verblieben und sind wohl eher klassische Überspring-Kandidaten. Dahingegen konnten mich die beiden Openings überzeugen, insbesondere das zweite Opening ist musikalisch auch erfrischend anders.

>> Opening 2
>> Ending 1

 

Bild:

Der Anime ist noch nicht allzu alt und entsprechend ist die Bebilderung absolut zeitgemäß. Die Hintergründe sind detailliert, die Animationen flüssig, die Lichtgestaltung ist ansprechend. Glücklicherweise gibt es auch nicht sonderlich viele Standbilder und man hält sich mit dem CGI-Einsatz zurück. Die Charakterdesigns sind in meinen Augen gut gelungen und auch an den Kleidern der Figuren gibt es nichts zu bemängeln.

 

Fazit:

«Golden Time» kann ich allen Fans von RomComs empfehlen. Zweifellos hat der Anime auch einige Schwächen, etwa dass die Drama-Elemente nicht immer ganz glaubwürdig wirken. Die positiven Aspekte überwiegen diese aber: Man bekommt solide Bilder und Musik geboten, die Charaktere entsprechen im Gegensatz zu vielen anderen Genrevertretern nicht gänzlich den Stereotypen und auch das Universitäts-Setting ist erfrischend. Überdies bietet der Anime eine willkommene Abwechslung von den zahlreichen kitsch-triefenen Heile-Welt-RomComs.

 

Quelle: aniSearch (Inhaltsangabe)