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Review: «X – TV-Serie»

Der Publisher Nipponart hat dem Klassiker «X» eine Neuauflage in Form einer Komplettbox spendiert. Wir haben sie uns für Euch näher angesehen …

  • Publisher: Nipponart
  • Erscheinungstermin: 27.10.2017
  • FSK: Ab 16 Jahren freigegeben
  • Spieldauer: 600 Minuten
  • Genre: Actiondrama
  • Sprachen: Deutsch (DTS-HD 5.1), Japanisch (DTS-HD 5.1)
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Discs: 4
  • Regisseur: Rintarō
  • Studio: Madhouse
  • Produktionsjahr: 2001

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Inhalt (7/10)

Im Jahre 1999 stehen sich in Tokio die Himmels- und die Erddrachen gegenüber, zwei Gruppen mächtiger Magier. Während die einen für den Erhalt der Menschheit einstehen, wollen die anderen alle Menschen auslöschen. Nachdem Kamui nach Tokio zurückgekehrt ist, wird eine Kette unheilvoller Ereignisse ausgelöst, da auf den Schultern des Jungen die Zukunft der Welt lastet. Im Kampf um das Ende der Welt muss er nämlich eine der beiden Seiten wählen. Als er eine Entscheidung trifft, um seine Liebsten zu schützen, ahnt er nicht, dass er so alle ins Unheil stürzt.

Beurteilung

«X» vereint Action, Fantasy, Mystery und jede Menge Drama, Trauer und Emotionen auf gekonnte Weise. Die Geschichte ist innovativ sowie kreativ und wirkt zugleich vertraut und klassisch. Der Anime startet interessant, ist danach zwar für ein Paar Folgen ein wenig blass, nimmt dann aber zum Glück bald gehörig an Fahrt auf. Neben der eigentlichen Geschichte, dessen roter Faden sich durch jede einzelne Folge zieht – mal mehr, mal weniger offensichtlich – ist auf einer Metabene das Konzept des Dualismus prägend für die Serie. Dies bezieht sich auf die beiden Protagonisten wie auch die Motive, Charakterzüge, Lichtgestaltung et cetera.

Der Cast hat eine beachtliche Größe – allein durch die sieben Erddrachen und sieben Himmelsdrachen ergeben sich schon 14 wichtige Charaktere. Solch viele handlungsrelevante Figuren bergen stets die Gefahr, dass jede einzelne von ihnen zu kurz kommt und dadurch nicht genügend Tiefe und Zeit erhält, um überzeugen zu können. «X» begegnet dieser Herausforderung mit Bravour, die verschiedenen Arcs, in welchen die Personen einzeln näher beleuchtet werden, wirken auch keineswegs künstlich zusammengeschustert, sondern fügen sich zu einem großen Gesamtbild zusammen. Da die Figuren alle eigene Facetten aufweisen, findet man als Zuschauer manche von ihnen natürlich interessanter oder sympathischer als andere.

 

Bild (8/10)

Schnell fällt anhand der typischen Charakteristika wie etwa den spitzen Kinns auf, dass das Zeichnerinnen-Kollektiv Clamp hinter der Optik von «X» steckt. Die Figuren sind schön gezeichnet und auch heute noch mehr als ansehnlich. Bei den Hintergründen darf man keine Wunder erwarten, für 2001 ist das Niveau diesbezüglich aber dennoch recht solide. Überaus flüssige Animationen runden das grafische Gesamtbild ab.

Das Potential der Blu-ray wird leider nicht gänzlich ausgeschöpft, die Bildqualität ist zwar zweifellos nicht schlecht, aber hat trotzdem nicht ganz die Schärfe anderer Veröffentlichungen (bspw. «Noir»).

    
CLAMP/KADOKAWA SHOTEN/TV (X) PROJECT

 

Musik (10/10)

Das Opening «Mother Earth», welches zugleich als Ending fungiert, stellt insofern eine Besonderheit dar, als dass es ausschließlich in der deutschen Fassung zu hören ist. Das kraftvolle und emotionale, aber zugleich mit einer leicht mythischen Note versehene Lied passt meines Erachtens sehr gut zur Serie und geht schnell ins Ohr. Im japanischen Original hingegen bekommt man «Ex Dream» als Opening und «Secret Sorrow» als Ending präsentiert, wobei mir beide Songs persönlich zugesagt haben.

Der Soundtrack aus der Feder von Naoki Sato (u.a. «Eureka Seven») ist schlicht und ergreifend hervorragend und mit diversen gelungenen Tracks ausgestattet. Exemplarisch sei «Sadame» erwähnt, ein vitales, episches und eingängiges Orchester-Stück, dass immer wieder – in Verbindung mit dem Bewegtbild – für Gänsehautmomente sorgt.

>> Opening «Mother Earth»

Deutsche Lokalisierung (9/10)

Die deutsche Synchronisation von «X» ist weit überdurchschnittlich und kann auch auf ein Paar ziemlich bekannte Stimmen zurückgreifen, beispielsweise Gerrit Schmidt-Foß, den hiesigen Stammsprecher von Leonardo DiCaprio. Insbesondere der erwähnte Gerrit Schmidt-Foß als Fuuma Monou und Sebastian Schulz als Kamui Shirou stechen mit einer hervorragenden Leistung hervor und passen perfekt zu ihren Charakteren. Hier steht man dem japanischen Pendant in nichts nach. Aber auch die Nebenrollen wurden zumeist sehr gut besetzt, etwa mit Robin Kahnmeyer als Sorata Arisugawa.

Wer dennoch lieber auf die japanische Synchronfassung zurückgreifen will, hat natürlich wie gewohnt die Möglichkeit dazu. Allerdings ist in Folge 9 die japanische Tonspur leider deutlich asynchron – die deutsche Tonspur ist hiervon nicht betroffen. Beim Timing der Untertitel sind mir keine Mängel aufgefallen. Die Lesbarkeit der weißen Schrift ist in Ordnung, ein leicht dickerer Rand wäre aber im Anbetracht einiger Szenen vor hellem Hintergrund noch ein Plus gewesen.

Charakter Deutsche Stimme Charakter Deutsche Stimme
Fuuma Monou Gerrit Schmidt-Foß Karen Kasumi Peggy Sander
Kamui Shirou Sebastian Schulz Yuzuriha Nekoi Rubina Kuraoka
Kotori Monou Magdalena Turba Yuuto Kigai Tobias Kluckert
Sorata Arisugawa Robin Kahnmeyer Satsuki Yatouji Julia Kaufmann
Arashi Kishuu Maria Koschny Seishirou Sakurazuka Matthias Hinze
Subaru Sumeragi Tobias Müller Nataku David Turba
Seiichirou Aoki Viktor Neumann Kakyou Kuzuki Timmo Niesner

 

Verpackung und Extras (7/10)

Der Anime kommt in einem schmucken Schuber daher, in dessen Inneren sich neben den Discs auch auch ein Sticker-Bild in Postkartengröße befindet. Auf den Scheiben selbst gibt es die 24 Episoden der Serie sowie die OVA («Episode 0»).

Alles in allem ist die Ausstattung damit solide, aber auch nicht üppig. Ein Booklet, Poster, der zugehörige Kinofilm oder die ja existenten Interviews hätten die Veröffentlichung noch weiter aufgewertet.

 

Fazit

«X» ist ein Must-see für alle, die mit Actiondramen etwas anfangen können. Der Cast weiß zu überzeugen, die musikalische Untermalung punktet auf ganzer Linie, die Zeichen- und Bildqualität kann sich auch heute noch ganz gut sehen lassen, die deutsche Synchronisation transportiert die Geschichte und ihre Charaktere gekonnt ins Deutsche und die Ausstattung der Komplettbox seitens Nipponart ist solide, zumal für den günstigen Preis. Falls die Inhaltsangabe des Animes euer Interesse geweckt hat, solltet ihr der Serie daher auf jeden Fall eine Chance geben.

 

Bewertung

Inhalt (x3)                                7/10
Bild               8/10
Musik                                  10/10
Deutsche Lokalisierung 9/10
Verpackung & Extras 7/10

Gesamt                               

 7,9/10

Wir bedanken uns bei Nipponart für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.