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Review: «Detektiv Conan» Box 5: Sherry tritt in Erscheinung [DVD]

Nachdem der deutsche Publisher KAZÉ Anime uns bereits vier Boxen mit dem «Detektiv Conan»-Anime spendiert hat, geht es nun mit der fünften Box weiter, die die Handlung nahtlos weiter erzählt. Diesmal sind die Folgen 130 bis einschließlich 155 enthalten. Kann diese Veröffentlichung überzeugen? Wir haben uns die DVD-Box für euch angesehen!

Bisher gibt es vom «Detektiv Conan»-Anime bereits über 900 Episoden, wovon 308 Folgen deutsch synchronisiert wurden. Seither werden nur noch die Filme weitersynchronisiert und veröffentlicht von KAZÉ Anime. Im Jahr 2017 begann dann die Veröffentlichung der TV-Serie hierzulande. Das Veröffentlichungsmuster kennt man bereits von anderen ehemaligen RTL2-Serien, die der Publisher veröffentlicht hat. Hier erstmal die Daten der Veröffentlichung:

  • Publisher: KAZÉ Anime
  • Erscheinungstermin: 25. Mai 2018
  • FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
  • Spieldauer: 650 Minuten (Episoden 130-155, 25 Folgen)
  • Genre: Krimi, Mystery
  • Sprache: Deutsch
  • Untertitel: keine
  • Bildformat: 4:3 (Deutsches TV-Master)
  • Anzahl Discs: 5
  • Verpackung: Kartonschuber
  • Regisseur: Yasuichiro Yamamoto, Kenji Kodama, Kojin Ochi, Masato Sato
  • Studio: TMS Entertainment/V1 Studio
  • Produktionsjahr: 1998-1999
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Darum geht es in «Detektiv Conan»

Shin’ichi Kudou ist 17 Jahre alt und wird jetzt schon als “moderner Sherlock Holmes” bezeichnet. Nach einem Date mit seiner Freundin Ran Mouri kommt er einem illegalen Deal auf die Spur, vernachlässigt dabei aber seine Deckung und wird niedergeschlagen. Ihm wird ein Gift verabreicht, das ihn töten soll. Das Gift tötet ihn jedoch nicht, sondern verwandelt ihn in ein Kind. Mit seinem Problem wendet er sich an Hiroshi Agasa, einen durchgeknallten Professor, der in dieser Situation der einzige Mann ist, der ihm Glauben schenken würde. Von nun an nennt sich Shin’ichi selbst Edogawa Conan und versucht, sein früheres Leben fortzusetzen. Schnell muss er jedoch feststellen, dass das Leben als sechsjähriger Meisterdetektiv nicht so einfach ist – vor allem, wenn man der wahrscheinlich größten Verbrecherbande der Welt auf der Spur ist: Den Männern in Schwarz…

 

Bewertung

Story (doppelt gewichtet) 7/10
Animationen & Zeichenstil 5/10
Musik 7/10
Deutsche Lokalisierung 6/10
Verpackung & Extras 2/10

Gesamt

6/10

Story

Detektiv Conan erzählt mit einem losen roten Faden die Geschichte um den Oberschülerdetektiven Shinichi Kudo dem ein Schrumpfgift verabreicht wurde. Diese Story gerät allerdings schnell in den Hintergrund, denn hauptsächlich geht es um das Aufklären von Kriminalfällen. Der Mangaka Gosho Aoyama hat sich so einige Tricks ausgedacht, bei denen sich der Zuschauer denkt, als Mörder würde man doch in der realen Welt mit fast jedem Verbrechen davonkommen. Doch leider krankt es an der Story. Es kann durchaus vorkommen, dass knapp 50-80 Folgen sich da nichts tut. Keine große Charakterentwicklung, kein Voranbringen der Story mit den Männern in Schwarz. In der fünften Box haben wir einmal wieder einen Fall der mit den Männern in Schwarz zu tun hat. Und Sherry bzw. Ai Haibara bringt einige Veränderungen in das Leben des Shinichi Kudos. Der Anime lebt eher von der mysteriösen Stimmung, den Slapstick Humor und den gut inszenierten Fällen, als der Story.

Animationen & Zeichenstil

Der Anime ist und bleibt eine Fließbandproduktion. Die Hintergründe sind sehr detailarm und lieblos. Auch die Animationen überzeugen auch aus damaligen Standpunkten keineswegs. Es gibt damals wie heute sehr viele Standbilder, bei denen man zum Kaschieren ausschließlich Münder bewegen lässt. Zudem kommt immer wieder ein anderes Animationsteam zum Einsatz, weshalb bei einigen Folgen Charaktere ziemlich deformiert aussehen. Der Zeichenstil am Anfang gefällt mir leider garnicht, da die Proportionen leider überhaupt nicht stimmen.

Musik

Aus musikalischer Sicht gibt es tolle Musikstücke, die auch dem Zuschauer so einige Male das Blut in den Adern gefrieren lassen können, so gut ist die Musik. Es gibt auch viel Musik mit Jazzanteil. Aus unbekannten Gründen wird im DVD-Menü aller Discs das erste Opening “Nur Fragen in meinem Kopf” gespielt, obwohl dieses längst nicht mehr zum Einsatz kommt bei den Folgen.

Deutsche Lokalisierung

RTL II beauftragte für die Lokalisierung die Berliner MME Studios. Für die Dialogregie und das Dialogbuch waren abwechselnd Wolfgang Ziffer, Sabine Sebastian, Engelbert von Nordhausen und Karin Lehmann zuständig. Die Sprecher sind großteils gut besetzt worden. Damals klang Tobias Müller als Conan und Shinichi noch sehr gut und auch Jörg Henstler als Kogoro Mori weiß zu gefallen. Die Übersetzung ist auch ziemlich gut gelungen und ist sehr lebendig umgesetzt worden. Leider hat der Publisher KAZÉ für die Veröffentlichung auf DVD auf jegliche Eigenleistung verzichtet.

Verpackung & Extras

Die Box kommt daher mit fünf Discs, bei denen jeweils fünf Episoden enthalten sind. Es wurde leider keinerlei Optimierung des Bild- oder Tonmaterials vorgenommen. Man hat praktisch das deutsche RTL II TV-Master unverändert auf die DVDs gepresst. Daher wirkt das Bild sehr angestaubt und weißt auch für eine DVD viele Unschärfen und schwache Farbgebungen auf. Bis auf das Booklet, was nur Episodenbeschreibungen enthält, sind keinerlei Extras vorhanden. Es wurde keine japanische Synchronfassung mit deutschen Untertiteln beigepackt. Auch auf das Nachreichen von geschnittenen Szenen hat man verzichtet, weshalb daher diese Veröffentlichung als unvollständig (geschnitten) angesehen werden kann. Der Pappschuber hat zudem einen starken chemischen Eigengeruch, der auch bei den vorherigen Boxen vorhanden war, und auch noch einigen Monaten noch vorhanden ist.

Fazit

Leider ist diese Veröffentlichung sehr lieblos geworden. Große Detektiv Conan-Fans kommen trotz der zuvor angesprochenen Kritikpunkte durchaus auf ihre Kosten. Käufer, die eine möglich ungeschnittene Veröffentlichung bzw. auch den japanischen Ton als zweite Option brauchen, gehen hier leider leer aus.

Wir bedanken uns bei KAZÉ Anime für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare.

 

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