Skip to content

«One Piece Pirate Warriors 4»: Die alte neue Massenprügelei

Nach fünf Jahren Abstinenz meldet sich die beliebte «Pirate Warriors»-Reihe mit dem vierten Teil zurück – was sich nun in «One Piece Pirate Warriors 4» geändert hat und ob es dem Spielprinzip der Vorgänger treu geblieben ist, klären wir in diesem Test!

Im März 2015 erschien das Spiel «One Piece Pirate Warriors 3» für PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita und PC. Im Jahr 2018 folgte eine Umsetzung für die Nintendo Switch. In den vergangenen Jahren versuchte man sich aber an anderen Genres für das «One Piece»-Universum, wie etwa dem Open World-RPG «One Piece World Seeker», welches jedoch nur mäßig bei Presse und Fans abschnitt. Und so kam es letztendlich das Publisher Bandai Namco im vergangenen Jahr den langerwarteten Nachfolger zu «One Piece Pirate Warriors 3» verkündete. Nun ist dieser auch endlich draußen und wir wollen uns das Spiel mal etwas genauer anschauen.

 

«One Piece Pirate Warriors 4»

Release: 27. März 2020
Genre: Action, Beat ’em up
Entwickler: Koei, Omega Force, Tecmo Koei Holdings
Publisher: Bandai Namco
Plattform: PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, PC (Steam)
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren

Hier bestellen

 

 

Button-Kloppen was das Zeug hält

Wie schon die Vorgänger wird in «One Piece Pirate Warriors 4» die Geschichte des Mangas beziehungsweise Animes nacherzählt. Dabei geht es von Arc zu Arc, wo man sich mit den bekannten Charakteren wie Ruffy, Zorro, Sanji und co. durch riesige Massen an Gegnern prügeln muss – immer mal wieder taucht dabei auch ein Elite-Boss auf. Doch ganz gleich ob normale Soldaten oder stärkere Gegner. Bei all den Kontrahenten benötigt man keine schlau geplante Taktik, nein man haut einfach auf die Tasten und erfreut sich dem weghauen mehrerer hundert Gegner.

Ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Gameplay wird hier nicht geboten, muss es aber auch nicht. «One Piece Pirate Warriors 4» gehört dem Musou-Genre an, welches vor allen Dingen «Dynasty Warriors» groß gemacht hat. Und was schon in den ersten drei «Pirate Warriors»-Teilen gut funktioniert hat und auch bei der Spielerschaft angekommen, spielt sich der neueste Teil der Piraten-Saga auch wieder gleich – aber eben nicht langweilig, wenn man es schon kennt.

Wer «One Piece Pirate Warriors 4» im Laden oder digitalen Store kauft, weiß was ihn erwartet und kann dementsprechend schon selbst vorhersagen, ob es einem zusagt oder nicht.

In den letzten Jahren hat sich die «One Piece»-Geschichte etwas vergrößert. Endete der dritte Teil vor fünf Jahren noch mitten im Dress Rosa-Arc und erzählte ein eigenes Ende, erzählt Teil vier bis zum Wano Kuni Arc. Man könnte meinen die Spielzeit habe sich dadurch stark vergrößert. Dem ist aber leider nicht so. Man entschied sich bei der Entwicklung des Spiels dafür, einige Arcs komplett zu streichen und nur nebenbei in Sequenzen zu erzählen. Dabei reden wir aber nicht von kleineren Arcs sondern auch von den größeren wie zum Beispiel der Thriller Bark-Arc rund um Gecko Moria oder auch der Fischmenscheninsel-Arc nach dem Zeitsprung. So kommt man bei «One Piece Pirate Warriors 3» auf durchschnittlich 30 Stunden, im vierten Teil liegt sie trotz theoretisch größerem Umfang bei nur durchschnittlich 25 Stunden.

Das streichen der Arcs macht es vor allen Dingen Spielern, die weder den «One Piece»-Manga oder Anime kennen deutlich schwerer mitzukommen als in den Vorgängern. Der Fokus auf die Fan-Base des Piraten-Franchise wird hier definitiv stärker deutlich.

 

 

Fazit

«One Piece Pirate Warriors 4» hört da auf, wo «Pirate Warriors 3» aufgehört hat und setzt den Fokus noch stärker auf die Fans des riesigen Piraten-Epos. Freunde von «One Piece» werden sich hier sehr wohl fühlen und den allseits bekannten Spaß haben, den sie auch schon im letzten Teil hatten.

Für angehende Piraten ist das Videospiel jedoch nichts. Zu sehr springt «One Piece Pirate Warriors 4» durch die einzelnen Kapitel, reduziert damit die Spielzeit und das Grundverständnis. Auch eine Langzeitmotivation ist nicht vorhanden. Zwar kann man natürlich am Ende mit allen 35 Charakteren nochmal sich durch die Gebiete prügeln, einen großen Reiz um das zu machen gibt es allerdings nicht.

Die Online-Multiplayer sind durchaus spaßig, aber auch eher kurz- als langfristig. Einen größeren Fokus auf das Endgame wäre den Entwicklern von Koei und Omega Force zu raten.

Ansonsten macht es aus Sicht eines «One Piece»-Fans wenig falsch und glänzt mit guter Vertonung und angepasstem Gameplay.

 

Pro und Contra

+ Spaßiger Leitfaden für «One Piece»-Fans

+ Schöne Synchronisation

+ Bekanntes Kampfsystem

+ Stabile Framerate

 

– Viele Teile der Geschichte wurden gestrichen

– Kaum Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger

– Fehlende Abwechslung

– Keine Langzeitmotivation

 

Punkte:

Grafik

7 / 10

Story

8 / 10

Soundtrack

8 / 10

Umfang

6,5 / 10

Insgesamt

7,5 / 10

Vielen Dank an Bandai Namco für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!