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MMC 2017: Unser Fazit zur Convention

Wir waren vom 27. – 29. Oktober auf der Mega Manga Convention in Berlin und teilen euch nun unser Fazit mit. Lohnt sich Besuch oder gibt es bessere Alternativen?

Das diesjährige Convention-Highlight für die Otakus aus Berlin hat ein Ende gefunden. Zahlreiche Fans haben sich wieder versammelt, um ihr Hobby voll ausleben zu können und Gleichgesinnte zu treffen. Wie jedes Jahr hatte man wieder ein Großaufgebot an Showgruppen, Händlern und Workshops sowie interessante Ehrengäste aus Japan…

Showprogramm (6/10)

Hauptbühne:

Das Programm der Hauptbühne war vor allem gefüllt mit Show-Gruppen, welche ihr aktuelles Theaterstück aufgeführt haben. Zudem gab es einige Gesangsbeilagen, welche sich hauptsächlich auf deutsche und japanische Anime-Openings fokussieren. Man hat bei allen gemerkt, dass sie mit vollem Herzblut dabei waren und die Zuschauer unterhalten möchten. Dafür möchte ich mich auch bei allen Showacts bedanken.

Auch die obligatorischen Cosplay-Wettbewerbe wurden abgehalten und versammeln noch einmal die Highlights auf einer Bühne.

Allerdings hat mir persönlich das große Highlight gefehlt. Damit meine ich beispielsweise den Auftritt einer japanischen Rockband im Abendprogramm oder anderen bekannter Persönlickeiten. Es war quasi alles nur das altbekannte ohne diesen Wow-Effekt. Nach 20 Uhr habe ich erhrlich gesagt keine großen Anreize mehr gesehen, weiterhin auf der Convention zu verweilen. Zu dieser Zeit hatten die Händler bereits geschlossen und die allermeisten Workshops waren bereits vorbei. Normalerweise ist das die Zeit, zu der man mit dem Bühnenprogramm glänzen sollte, was hier leider nicht der Fall war.

MMC Wohnstube (2. Bühne):

Die 2. Bühne, welche auf der MMC liebevoll “Wohnstube” genannt wird, ist die interaktive Form des Showprogramms. Durch Nudelschlürfen und dem ultimatimativen Test für scharfes Essen bezieht man die Zuschauer besser mit ein. Auch Vorträge wurden interaktiver gestaltet, da man Fragen an die jeweiligen Acts stellen konnte. Leider mussten einige Vorstellungen entfallen, da man einige Signierstunden aus Platzgründen dorthin verschieben musste (die nebenbei gemerkt auf einem schmalen Gang von knapp 2 Meter breite abgehalten werden sollten…). Aber auch der Standort der Bühne ist nicht gerade sinnvoll, da diese mitten im Händerbereich steht und nur etwa 10 Sitzmöglichkeiten für Zuschauer geboten hatte, was immer viel zu wenig waren.

Der Vortrag von KAZÉ “Synchronisation – Wie geht das” wurde auf die Hälfte gekürzt, da sich der Publisher verspätet hatte und die entsprechenden Fachleute einfach nicht aufgefunden wurden. Glücklicherweise saß Erik Wildfang im Publikum, welcher ebefalls in der Branche aktiv ist und sich dazu bereiterklärt hat, die Vertretung zu übernehmen und dadurch die erste Hälfte gut ausgleichen konnte.

 

Händlerbereich (7/10)

Für die doch eher kleine Lokalität hat man erstaunlich viele Händler unterbringen können. Leider war der Großteil davon eher kleinerer Natur und die Highlights waren lediglich KAZÉ, Animoon und Figuya. Sicherlich wurde das Manga-Segment durch Sammelhändler ausgeblichen, doch im Anime-Bereich war das Angebot eher mies. Neben den Titeln von KAZÉ und Animoon hat man weit und breit nichts finden können. Andere Publisher wie Anime House, Filmconfect und Peppermint Anime waren in keinster Weise irgendwo vertreten.

 

Kleiner Tipp von mir:

Auf Conventions sollte man beim Einkaufen wirklich vorsichtig sein und die verschiedenen Händler vergleichen. Ich habe beispielsweise die gleichen Figuren von «Fairy Tail» bei drei unterschiedlichen Händlern gefunden mit utopischen Preisunterschieden. Während man beim ersten nur 19,- € pro Figur zahlen musste, waren es beim zweiten schon 29,- € und beim dritten gar 45,- €.

Während man manchmal wirklich günstige Schnäppchen finden, nutzen andere Händler solche Conventions nur dafür, um Profit zu machen und die Ware für Unsummen an den Käufer zu verscherbeln.

Zudem ist es nie ein gutes Zeichen, wenn beim Händler keine Preise angegeben werden. Das heißt meistens nur, dass man etwas zu verheimlichen hat. Die Divise bei solchen Händlern lautet also:

Erst nach dem Preis fragen, dann bestellen bzw. einkaufen!

 

Workshops (8/10)

Auf der MMC wurden eine Vielzahl an Workshops angeboten, auch wenn sich der Großteil nur auf das Thema Cosplay bezieht. Einige Workshops haben sich allerdings auch getraut, dieses schmale Feld zu erweitern und das waren für mich die wirklichen Highlights. Allen voran möchte ich dabei den Workshop “Kleine Teekunde” hervorheben, der sowohl Informationen als auch Mythen und Kostproben miteinander verbunden hat.

Leider habe ich den Workshop zur Synchronisation vermisst, welcher in den Jahren zuvor immer dabei war.

Mein Tipp:

Die Workshops gehören zu den kostbarsten Angeboten einer Convention, also solltet ihr diese auch möglichst wahrnehmen.

 

Ehrengäste (8/10)

  • Ryô Mizuno (Autor und Spieledesigner von «Record of the Lodoss War»)
  • Terumi Nishii (Chef-Animatorin von «JoJo’s Bizarre Adventure – Diamond Is Unbreakable»)
  • Satoshi Yamamoto (Zeichner der «Pokémon»-Mangareihe)
  • Hidenori Kusaka (Autor der «Pokémon»-Mangareihe)
  • Hitoshi Yasuda (Autor, Übersetzer und Spieledesigner)
  • Angela Wiederhut (Synchronsprecherin)

Rahmenprogramm (7/10)

  • Bring and Buy
  • Gamesroom
  • Karaoke
  • Go-Brettspiel
  • 1 Videoraum
  • Schnitzeljagd

Organisation (6/10)

Leider gab es ein paar zeitliche Verschiebungen und falsche Angaben im Programmplan. Beispielsweise wurde eine Signierstunde um 30 Minuten nach hintern verschoben, ohne das die Besucher darüber informiert wurden. Zudem mussten die Signierstunden später auch aus Platzgründen den Ort wechseln und wurden fortan bei der 2. Bühne abgehalten, wodurch einige Programmpunkte dieser Bühne sogar gänzlich entfallen mussten.

Dieses Platzproblem war für mich schon ersichtlich, als ich den Plan gesehen habe. Durch eine bessere Planung hätten man das beispielsweise vermeiden können. Auch die 2. Bühne war leider bis zum Schluss sehr unglücklich positioniert.

Bei einem Workshop hat man mich trotz rechteitiger Anmeldung abgewiesen und durch Leute ersetzt, welche sich nicht dafür angemeldet hatten.

Allerdings hat man meine Kritik diesbezüglich positiv angenommen und dem entsprechenden Workshopleiter weitergeleitet, sodass es dahingenden am Folgetag keine Probleme mehr gab. Auch die Helfer waren flächendeckend zu finden und standen für Fragen immer zur Seite. Aufgrund des Sturms musste man das Catering nach Innen verlegen und auch diese kurzfristige Umstrukturierung lief wirklich problemlos.

Showprogramm 6/10
Händlerbereich 7/10
Workshops 8/10
Ehrengäste 8/10
Rahmenprogramm 7/10
Organisation 6/10

Gesamtwertung

7/10

Fazit

Die MMC ist eine mittelgroße Convention mit klarem Manga-Schwerpunkt. Animes wurden dabei leider etwas vernachlässigt, was man am diesbezüglich eingeschränkten Händeraufgebot und nur einem Videoraum gesehen hat. Das Bühnenprogramm war solide, aber leider ohne wirkliche Highlights. Stattdessen hatte man aber ein gutes Aufgebot an japanischen Ehrengästen, wenn auch mit klaren Restriktionen (nur 50 Autogramme pro Signierstunde und einem unterzeichneten Exemplar pro Person). Die bloße Anzahl an Workshops trübt etwas über die eher mittelmäßige thematische Vielfalt hinweg und einige organisatorische Schwächen hätte man bereits im Vorfeld vermeiden können. Dafür waren Helfer und Orga immer sehr freundlich und kritikfähig.

Wir bedanken uns bei der MMC für die Freikarten und wünschen alles erdenklich Gute für das 10. Jubiläum im Jahr 2019