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«Mirai Nikki» Vol. 1: Zwischen Vertrauen und Psycho-Terror

Am 28. September erschien «Mirai Nikki» Vol. 1 im Handel auf DVD und Blu-ray. Zuschauer sollten sich auf was gefasst machen …

In einer eigentlichen Traumwelt wo der neue Gott bestimmt werden soll, geht es um Leben und Tod. Doch was in «Mirai Nikki» abgeht, ist einfach irre. Eine Serie zwischen Mut, Angst, Psycho-Terror und jeder Menge irren Charakteren.

 

«Mirai Nikki» Vol. 1

Release: 28. September 2018 (DVD, Blu-ray)
Episoden: 1 – 6
Publisher: KAZÉ
Produktionsstudio: asread
Regisseur: Naoto Hosoda
Synchronfirma: Oxygen Sound Studios
Dialogregie: René Dawn-Claude

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Darum geht es:

Yukiteru Amano lebt in seiner eigenen Welt und verzichtet darauf, Kontakte zu seinen Mitschülern zu knüpfen. Sein einziges Hobby besteht darin, Tagebuch über alle Ereignisse des Alltags auf seinem Handy zu führen. Sein einziger Freund, ein Gott namens Deus Ex Machina, existiert nur in Yukis Fantasie. Plötzlich jedoch gerät sein Leben aus den Fugen, als er feststellt, dass sein Handy-Tagebuch die Zukunft voraussagt. Die Begeisterung darüber verfliegt schnell, als seine mysteriöse Mitschülerin Yuno ihm erklärt, dass auch sie Besitzerin eines Zukunftstagebuches ist. Yukis imaginärer Freund ist nämlich realer als gedacht und plant ein grausames Spiel: Zwölf Teilnehmer mit Tagebüchern, die die Zukunft vorhersagen. Zwölf Menschen, die sich gegenseitig umbringen. Als Yuno sich mit Yuki zusammentun möchte, erlebt Yuki eine Yuno mit zwei Seiten. Einmal die Seite, die mit ihm zusammen sein möchte und einmal die Yuno, die ihn bis auf Schritt und Tritt folgt und Yuki psychisch unter Druck setzt.

Schnell müssen sich die beiden mit der Nummer 9, Minene Uryuu, auseinandersetzen, die die ganze Schule, an die Yuki und Yuno gehen, in die Luft sprengen will. Als Yuki und Yuno durch einen Hinterhalt gefangen genommen werden und Minene daraufhin droht, die ganze Schule explodieren zu lassen, sollte Yuno Yuki versuchen zu retten, lässt Yuno alle Schüler und Lehrer in der Schule sterben nur um Yuki zu retten, was letzten Endes auch gelingt. Im Laufe der Folgen bekommt Minene, der ein Auge ausgestochen wurde, es mit Yomotsu zu tun, dem zwölften Tagebuchbesitzer, während Yuki und Yuno auf die zu erst nett wirkende Nummer sechs, Tsubaki, treffen. Yuno, von Eifersucht überwältigt, kämpft hier mit aller Macht Tsubaki sterben zu lassen um Yuki für sich ganz alleine zu haben. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

 

Eigene Meinung:

Das «Mirai Nikki» nicht normal ist, wird schon in der ersten Folge, eigentlich schon fast in den ersten Minuten klar. Selten hab ich abgedrehtere Charaktere gesehen als Yuno und zu Teilen auch die Tagebuchbesitzer. Yuki hingegen ist weitesgehend ein ziemlicher 0815-Hauptcharakter, der eher zurückgezogen und weinerlich ist als selbstbewusst und angreifend. Das wiederum macht die Konstelation Yuno und Yuki so interessant, da Yuno die Stimmung von Yuki extremst beeinflusst und so bestimmt, welchen (gedanklichen) Weg er gerade geht. Im ersten Moment kann er sich total zurückziehen, in nächsten aber auch mal mutig (aber auch eher nur für ein paar Sekunden).

Inhaltlich hat mich «Mirai Nikki» von der ersten Sekunde an gefangen. Eine beeindrucke Anfangssequenz mit Yuno lässt den Zuschauer direkt zeigen, wozu die Serie fähig sein kann. Ohne große Worte und Umschweife geht es schon direkt los, nicht einmal eine Folge dauert es um das Spiel beginnen zu lassen. Irgendwie erinnert mich die erste Folge teilweise doch ziemlich an «Sword Art Online», geht es da immerhin auch schon in der ersten Folge inhaltlich schnell los. «Mirai Nikki» kann sich hier aber eher behaupten weil es dem Zuschauer mehr reinzieht und die Gefahr spüren lässt, die einen erwartet. In den weiteren Folgen befasst sich die Serie vor allem mit der Beziehung um Yuki und Yuno, während drei weitere Tagebuchbesitzer zum Vorschein kommen, die unterschiedlicher nicht sein können. Das macht die ersten sechs Folgen so erzählerisch unterscheidbar aber immer weiter so gut unterhaltsam und aufregend.

 

Bilder:

«Mirai Nikki» überzeugt insgesamt mit ordentlichen Zeichnungen und Animationen, das CGI ist teilweise anzumerken (z. B. bei Deus Ex Machina), auf wirkliche Special Effects wurde verzichtet. Besonders hervorzuheben sind die Animationen der Gesichter, vor allem wenn diese sich verziehen was im Anime das ein oder andere Mal vorkommt um den Charakteren mehr Ausdruck zu verleihen.

 

Musik:

Das erste Opening von «Mirai Nikki» stammt von Yousei Teikoku und heißt “Kuusou Mesorogiwi”, welches vielleicht der ein oder andere durch den Refrain kennen könnte wo die Zahlen eins, zwei und drei auf Deutsch gesungen werden. Das Opening ist sowohl bildlich als auch musikalisch fantastisch und macht den Zuschauer auch nach mehreren Folgen heiß auf das was in den nächsten 20 Minuten auf einen zukommt. Oft spielt man mit den Charakteren und ihren Eigenschaften, die sie in der Serie verkörpern, was das Opening unverwechselbar macht.

Das Ending heißt “Blood Teller” und wird von Faylan gesungen. Zwar ist das Lied durchaus in Ordnung, jedoch wäre insgesamt hier mehr gegangen. Gerade einen Psycho-Effekt könnte man hier mehr einbauen um in der Stimmung zu bleiben, die die Serie ja eigentlich größtenteils vermittelt, so passt die Serie nur zu den Folgen die ein eher ruhigeres Ende haben.

 

Deutsche Lokalisierung:

«Mirai Nikki» entstand in den Oxygen Sound Studios in Berlin unter der Regie von René Dawn-Claude, der sehr aktiv im Anime-Bereich tätig ist und unter anderem auch schon Top-Titel wie «Fairy Tail» verantwortet hat. Yukiteru wird von Constantin von Jascheroff vertont, der Charakter Yuno bekommt ihre Stimme von Jodie Blank.

Rolle Sprecher
Yukiteru Amano Constantin von Jascheroff
Yuno Gasai Jodie Blank
Deus Ex Machina Torsten Michaelis
Muru-Muru Charlotte Uhlig
Minene Uryuu Mia Diekow
Keigo Kurusu Dirk Bublies
Ai Mikami Sarah Riedel
Kamado Ueshita Gundi Eberhard
Masumi Nishijima René Dawn-Claude
Orin Miyashiro Clara Drews
Ouji Kousaka Wilhelm-Rafael Garth
Rea Amano Antje von der Ahe
John Bacchus K.Dieter Klebsch
Karyuudo Tsukishima Dieter Memel
Marco Ikusaba Sebastian Schulz
Moriya Sven Brieger
Reisuke Houjou Helen Malin Blaschke
Takao Hiyama Peter Sura
Tsubaki Kasugano Patrizia Carlucci
Yomotsu Hirasaka Rainer Fritzsche

Oxygen hat hier eine wunderbare Synchro geliefert, die in allen Belangen überzeugen kann. Keiner, nicht einmal der letzte Nebencharakter machte den Eindruck einer Fehlbesetzung. Die Synchro wirkt dadurch hochwertig und passt sich wunderbar in die Serie ein. Constantin von Jascheroff und Jodie Blank verschaffen jeweils ihren Charakteren eine tolle Stimmfarbe und lässt sie dadurch zum Leben erwecken. Auch die vielen Gefühlsausbrüche nach oben und nach unten können die beiden wunderbar rüberbringen. Lediglich auf hohem Niveau kann man nur minimal meckern: Jodie Blank nimmt die besondere Aussprache von Yuki nicht in die Folgen mit, obwohl dies eigentlich in der Anfangssequenz der ersten Folge voll gepasst hat. Ein kleines Mankel in einem sonst vollends richtig gutem Produkt.

 

Verpackung + Extras:

«Mirai Nikki» Vol. 1 kommt, wie viele Serien bei KAZÉ, in einem Sammelschuber mit Platz für alle fünf Volumes. Die erste Volume ansich kommt in einem Digipack mit Schuber, dazu gibt es Aufnäher, zwei Buttons, Memory Karten, einen Handy Hintergrund zum downloaden und auf der Disc das erste Opening und Ending in der Clean-Version, also ohne Credits.

Bei den Extras kann man sich nicht wirklich beschweren. Aufnäher, die Buttons sowie die Memory Karten sind nette Goodies zur Serie, die durchaus nett sind anzusehen (oder auch damit zu spielen). Fraglich ist allerdings ob es wirklich so zwingen einen Handy Hintergrund braucht. Das erinnert so ein bisschen an die Zeiten von vor 10 – 15 Jahren als es total in war, Handy Hintergrundbilder für etliche Euros und zusätzliche Abos bei Jamba und weiteren Anbietern. Zwar bekommt man mit dem Hintergrundbild kein Abo aber ein bisschen altbacken wirkt das schon. Clean Openings und Endings sind keine Besonderheiten mehr und dementsprechend gibt es dafür keinen Pluspunkt aber auch keinen Minuspunkt.

 

Fazit:

Wer einen Anime sucht, der in die düstere Richtung mit Psycho-Elementen und Horror sucht, der könnte mit «Mirai Nikki» genau das finden, was er sucht. Nicht ohne Grund ist die Serie seit Jahren ein absoluter Geheimtipp in der Anime-Szene. «Mirai Nikki» nimmt den Zuschauer von Sekunde eins an in eine Welt, die tödlich ist und wo die Charaktere auf ihre Art unfassbar irre sind. Die ersten sechs Folgen versprechen schaurige, aber auch recht witzige Momente, die einen einfach nicht mehr wegschauen lassen können. Wer «Mirai Nikki» noch nicht gesehen hat, dem sei die Serie ans Herz gelegt. Aber passt bloß auf, dass Yuno euch nicht heimsucht …

 

Punkte:

Inhalt

9 / 10

Musik

8 / 10

Deutsche Lokalisierung

9,5 / 10

Verpackung / Extras

9 / 10

Insgesamt

 9 / 10

Wir bedanken uns bei KAZÉ Anime für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.