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«Die letzten Glühwürmchen»: Die Folgen eines Weltkrieges

Bei «Die letzten Glühwürmchen» handelt es sich um einen Film aus dem Studio Ghibli. Ein Klassiker, den man als Anime-Fan mal gesehen haben muss. Doch was macht diesen Film aus, der bereits 30 Jahre alt ist …

  • Label: KAZÉ
  • Veröffentlichung: 07.12.2018
  • Originaltitel: 火垂るの墓
  • Produktionsjahr: 1988
  • FSK: 6
  • Laufzeit: ca. 85 Minuten
  • Bildformat: 1920 x 1080
  • Genre: Drama, Historik
  • Sprachen: Japanisch, Deutsch
  • Untertitel: Deutsch
  • Anzahl Disks: 1

 

 

Der Film «Die letzten Glühwürmchen» («Hotaru no Haka») entstand im Studio Ghibli unter der Regie von Isao Takahata, einem Mitbegründer des Studios. Unter anderem hat er noch Titel wie «Pom Poko», «Meine Nachbarn die Yamadas» oder «Die Legende der Prinzessin Kaguya» veröffentlicht. 1988 erschien «Die letzten Glühwürmchen» erstmals in Japan. Dabei basiert der Film auf eine zum Teil autobiografische Kurzgeschichte «Das Grab der Leuchtkäfer» von Akiyuki Nosaka, die vom 2. Weltkrieg handelt. Die Novelle wurde dem Film auch als Extra beigelegt.

 

Inhalt (9/10):

Die Geschichte von «Die letzten Glühwürmchen» gehört zu den dramatischsten in Form eines Anime. Und doch rührt der Film zu Tränen.
«Die letzten Glühwürmchen» dreht sich um den 14-jährigen Jungen Seita und seine kleine 4-jährige Schwester Setsuko. Japan befindet sich mitten im Krieg und die Bevölkerung muss sich Tag und Nacht davor fürchten bombardiert werden. So geht es auch Seita und Setsuko, die bei ihrer Mutter wohnen. Und so geschieht es, dass auch Bomben über ihre Stadt fallen und alles zerstören. Seita und Setsuko verlieren ihr Zuhause und wissen nicht, wo ihre Mutter ist. In einem nahegelegenen Gebäude, dass das Bombardement überstanden hat, werden Menschen behandelt und Essen an die Bewohner verteilt, die alles verloren haben. Dort trifft Seita auf einen Mann, der seinen Vater kennt. Seitas Vater ist als Marine-Soldat in den Krieg gezogen. Er erklärt Seita, dass man seine Mutter gefunden hat. Als er sie sieht, kann er kaum glauben, was mit ihr passiert ist. Seitas Mutter hat schwere Brandverletzungen erlitten und liegt an der Schwelle zum Tod.
Als er zurück zu Setsuko geht, sagt er ihr, dass ihre Mutter bereits vorgegangen ist. Er bringt es nicht übers Herz ihr die Wahrheit zu sagen. Da ihnen kein Zuhause mehr bleibt, nimmt ihre Tante sie auf. Seita hatte, noch kurz bevor ihr Haus zerstört wurde, unter der Erde Nahrung und Wertsachen versteckt. Diese blieben glücklicherweise unversehrt. Daher machte er sich zum Haus auf und brachte die Sachen mit zur Tante. Einen Teil davon gab er ihr als Dank für die Aufnahme.
Die ersten Wochen konnten Setsuko und Seita ein relativ angenehmes Leben führen. Doch von Zeit zu Zeit wurde die Tante immer verärgerter darüber, dass beide nichts für das Land taten und nur Zuhause waren. Das Ärgernis ging so weit, dass Setsuko und Seita es nicht mehr bei ihr aushielten und daher das Haus verliesen. Nun waren sie komplett auf sich allein gestellt und besaßen so gut wie nichts. Doch wie sollten sie in der schwierigen Situation das alles bewältigen …

 

Beurteilung:
Für mich ist die Geschichte von «Die letzten Glühwürmchen» einer der dramatischen, die ich gesehen habe. Sie zeigt die Grausamkeit und Sinnlosigkeit, die in einem Krieg steckt. Doch gleichzeitig macht der Film auch einen bewusst, dass man das Wort Krieg nicht so leicht in den Mund nehmen sollte. Es ist eine Botschaft an den Zuschauer. Die Geschichte wurde sehr gut erzählt und fesselt den Zuschauer von Anfang an. Trotz der schwierigen Situation erhofft man sich das Beste für die Protagonisten. Doch leider ist das nicht immer so einfach.

 

Animationen (10/10):

Wie man es vom Studio Ghibli gewohnt ist, sticht das Studio durch seine Animationen heraus. Im Film wählte man nicht ganz so farbenfrohe Farben, um sich der Stimmung von «Die letzten Glühwürmchen» anzupassen. Das HD-Remake sticht auch stark heraus und bietet eine deutlich bessere Qualität.

 

Musik (10/10):

Der Film Die letzten Glühwürmchen gehört zu einer der dramatischsten und tragischten Anime, die ich gesehen habe. Der Anime verdeutlicht, wie schlimm ein Krieg ist. Die Musik spielt hier einen entscheidenden Faktor.

Die Musik stammt von Michio Mamiya. Sie spiegelt sich in Traurigkeit und Leid wider und stellt eine Mischung aus traditionell japanischer Musik und einem gewissen europäischen Stil dar. Genau diese Art von Soundtracks passt in den Film und taucht den Zuschauer in die Welt vom Studio Ghibli ein.

«Die letzten Glühwürmchen» – Soundtrack:

 

 

Deutsche Lokalsierung (9/10):

Die Synchronisation stammt aus dem Jahr 2000. Die Sprecher leisten in meinen Augen einen sehr guten Job und passen wunderbar zu den Charakteren.
Charakter Deutsche Stimme
Mutter Ulrike Stürzbecher
Seita Gerrit Schmidt-Foß
Setsuko Adak Azdasht
Witwe Rita Engelmann

 

Extras (9/10):

Bei einem Preis von ca. 40 Euro wurden dem Film auch einige Extras beigelegt. Insgesamt gab es 3 Postkarten, ein 24-seitiges Booklet sowie eine Hülle für den Film. Im Film gibt es ein Interview mit dem Produzenten Isao Takahata, ein Making-of und ein Gespräch mit dem Filmstab.
Das Extra, welches ich am besten finde, ist die Novelle “Das Grab der Leuchtkäfer”. Diese Buch ist die Grundlage für den Film, der darauf basiert. All die Extras wurden in eine Candy-Box getan, die auch Seita immer bei sich trug. Trotz der Extras finde ich den Preis von ca. 40 Euro immer noch etwas hoch, daher der Punktabzug. Doch trotzdem sollte man sich davon nicht abschrecken, da ich die Novelle und den Film in guter Qualität als absolutes Plus empfinde.

 

Fazit

Einer der dramatischsten Anime-Filme aus dem Jahr 1988, doch trotzdem auch für die heutige Zeit ein sehr wichtiger Film, der an die damalige Kriegszeit erinnert. Und dazu einer der besten Filme aus dem Studio Ghibli. Ich kann nur jedem empfehlen diesen Film mal zu schauen.

 

Bewertung

Kategorie Punktevergabe
Inhalt (3x) 9
Animation 10
Musik 10
Deutsche Lokalisierung 9
Extras 9
 

Gesamt

 

9,3

 

 

Wir bedanken uns bei KAZÉ für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.