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Der Detektiv Conan-Anime von 1996 bis heute in der Analyse (Teil 1)

Seit geraumer Zeit läuft der Detektiv Conan Anime in Japan und hat so einige Hochs und Tiefs im Bezug auf die Handlung und der Qualität der Animation und des Zeichenstils hinter sich. Doch wie hat sich der Zeichenstil im Laufe der Zeit verändert?

Wir haben uns  die Folgen 1-864 angesehen und werden euch auf eine lange Zeitreise durch über 20 Jahre “Detektiv Conan” nehmen. Im ersten Teil dieses Specials nehmen wir die Ausstrahlungsjahre 1996 bis 2005 unter die Lupe.


Jahr 1996: Episoden 001-042

Als der Anime im Jahr 1996 startete, war noch alles sehr einfach und detailarm gezeichnet. Hinzu kommt, dass die Animatoren noch teilweise starke Probleme mit den Proportionen hatten. Das sieht man zum Beispiel bei dem Bild mit Kommisar Megure sehr gut. Vor allem im ersten Jahr ist auch noch auffällig, dass meist die Filler von einem anderen Animationsdirektor bearbeitet wurden, der einen sehr anders aussehenden Zeichenstil hatte. Das sieht man vor allem bei dem Conan auf dem dritten Bild ganz gut. Animationstechnisch reißen die Produzenten hier keine Bäume aus, da sich hier wirklich nur das nötigste bewegt und alle Unbeteiligten immer in eine Schockstarre verfallen. Hauptsächlich wird nur eine einzelne Person gleichzeitig animiert und da auch nur hauptsächlich der Mund. Die Hintergründe waren allerdings auch damals bereits ziemlich detailliert.


Jahr 1997: Episoden 043-085

Im Jahr 1997 war man etwas weiter. Die Proportionen wurden etwas besser und die Farben sehen deutlich natürlicher aus als zuvor. Allerdings gibt es immer noch genügend Szenen, die deutliche Qualitätsschwankungen aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist die Folge aus dem vierten Bild, als Conan von seinen leiblichen “Eltern” besucht wird. Die Animationen wurden etwas besser und Standbilder waren etwas seltener zu sehen als vorher, da offenbar das Team besser und schneller die Folgen bearbeiten konnte.


Jahr 1998: Episoden 086-128

Im dritten Produktionsjahr haben wir teilweise wirklich überzeugende Zeichenstile und Animationen. Die Proportionen sind auf einem guten Standard angekommen. Waren in den vorherigen Jahren häufiger mal große Fehlgriffe dabei, wie ein zu kleiner Conan oder deutlich überproportionale Körperteile, ist das hier etwas besser geworden. Allerdings sind einige Episoden in diesem Jahr etwas kontrastarm und etwas blässer was die Farben angeht, was man ziemlich gut an einigen Bildern sehen dürfte.


Jahr 1999: Episoden 129-173

Im Jahr 1999 gibt es nicht viel neues zum Zeichenstil zu vermelden, da es hier kaum Verbesserungen zum Vorjahr gegeben hat. Hier und da ist die Qualität der Animationen allerdings wieder etwas abgefallen. Das sieht man an der Steigerung der Standbilder, was wohl an einer Kürzung des Produktionsbudget gelegen haben kann.


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Jahr 2000: Episoden 174-218

Nun sind wir bereits im Jahr 2000 angelangt. Hier wurde der Kontrast etwas verbessert und die Details, vor allem bei den Hintergründen, sind deutlich verbessert worden. Das sieht man sehr gut am ersten Bild, auf dem Kommissar Megure blutüberströmt zu sehen ist.


Jahr 2001: Episoden 219-262

In der deutschen Fassung waren ab hier einige mangelhafte Entscheidungen getroffen worden, wie zum Beispiel die Besetzung von Victoria Sturm neben Jodie Starling auch auf Vermouth. Im Original haben beide unterschiedliche Stimmen und sind dadurch auch deutlicher unterscheidbar. Spätestens in den späteren Folgen wird sich das stärker bemerkbar machen. Was die Kontraste und die Schärfe angeht, sind wir hier fast auf dem Höhepunkt der Animeserie angelangt. Auch die Animationen können überzeugen. Offenbar wurden hier teilweise Computer bei der Animation verwendet anstatt das Bearbeiten mit altem Film.


Jahr 2002: Episoden 263-303

Im Jahr 2002 wurde der Anime erstmalig in Deutschland ausgestrahlt und in Japan liefen zeitgleich die letzten Folgen, die später in Deutschland (vorerst) synchronisiert wurden. Der Zeichenstil ist gut gelungen und meist sehr detailreich. Allerdings schwankt auch hier die Qualität sehr, je nach dem welcher Regisseur die Folge verantwortet. Fillerfolgen sahen damals meist deutlich schlechter aus, als Mangaadaptionen. Später ändert sich das etwas.


Jahr 2003: Episoden 304-344

“Der stumm zurückgelassene Beweis” war die allerletzte Folge, die in Deutschland bisher synchronisiert worden ist. Und Fans, die bisher den Anime nicht weiterverfolgt haben, schauen seither in die Röhre. Die Animationen und der Zeichenstil waren hier und im folgenden Jahr auf dem Höhepunkt bisher. Es gibt kaum qualitative Abfälle mehr, was wohl auch an der kompletten Umstellung auf Computern liegt. Hier und da hat man teilweise Tests mit dynamischeren Schatten gemacht.


Jahr 2004: Episoden 345-383

Das Special “Konfrontation mit der schwarzen Organisation” überzeugte mit tollen Animationen und einem schönen dynamischen Schattendesign. Dagegen fielen einige nachfolgende Episoden wieder etwas ab. Allerdings war bei diesen Folgen ein ziemlich hohes Niveau vorhanden, was später sehr selten erreicht wurde. Auffällig ist außerdem, dass die Farbpalette seit dem Umstieg auf Animation mit Computer geändert wurde und etwas dunkler geraten ist.


Jahr 2005: Episoden 384-424

Im Jahr 2005 gibt es einige schöne Hintergründe zu bestaunen, allerdings ist dafür die Qualität der Animationen wieder etwas abgefallen. Es kommen wieder mehr Standbilder vor. Und viele Animationen sehen, wie heutzutage bei aktuellen Folgen, sehr unsauber animiert aus, da offenbar das südkoreanische Studio für die Zwischenframes zu viel Zeitdruck hatte. Außerdem ist der Zeichenstil wieder stark abhängig davon, welcher Regisseur die Folge gerade verantwortet. Daher sehen manche Einstellungen etwas ungewohnt aus.

Nächste Woche geht es weiter mit dem zweiten Teil mit den restlichen Jahren 2006-2017.

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