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Das war die AnimagiC 2018

Auch in diesem Jahr fand die AnimagiC wieder in Mannheim statt und feierte ihr 20-jähriges Jubiläum. Hier kommt ihr zu unserem Bericht.

Koro-sensei:

Nachdem im Jahr 2017 die AnimagiC erstmals in Mannheim stattfand, wurde sie auch in diesem Jahr wieder im wunderschönen Mannheimer Rosengarten gefeiert. In diesem Jahr fand zwischen dem 3. bis 5. August die 20. AnimagiC statt – selbstverständlich wieder mit vielen Ehrengästen aus Deutschland und Japan. Die Besucher der Messe konnten sich Autogramme der Beteiligten (Synchronsprecher, Regisseure) von Serien wie Sword Art Online, Made in Abyss oder Violet Evergarden ergattern. Neben jeder Menge Signierstunden gab es auch viele Konzerte von Künstlern wie Konomi Suzuki (Lost Song, No Game No Life), Euphonius (Clannad, Yosuga no Sora) oder auch von Myth & Roid (Overlord). In diesem Erlebnisbericht schildern wir euch unsere Eindrücke von der AnimagiC 2018.

Am Freitag öffnete die AnimagiC 2018 um 14 Uhr ihre Pforten und mir sind bereits einige Verbesserungen im Vergleich zur AnimagiC 2017 beim Warten in der Warteschlange aufgefallen. Während man im letzten Jahr nur durch den Haupteingang den Rosengarten betreten durfte, haben sich die Verantwortlichen in diesem Jahr darauf geeinigt, dass man den West- und Osteingang von 14-15 Uhr öffnet. So gab es zwei (sehr lange) Schlangen und die Wartezeit wurde immens verkürzt. Während ich im letzten Jahr erst um 15 Uhr den Rosengarten betreten habe, konnte ich in diesem Jahr bereits um 14:15 Uhr das Gebäude betreten – trotz der langen Warteschlange. Außerdem wurde die Schlange am Samstag und Sonntag aufgrund der hohen Temperaturen in den Schatten versetzt. Die Organisation ist in diesem Jahr sehr gut gewesen. Vielen Dank an die freiwilligen Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf zuständig waren!

Im Rosengarten konnten Besucher natürlich bei den bekannten Händlern nicht nur Anime und Manga, sondern auch diverses Merchandise einkaufen. So gab es beim peppermint anime Store Buttons, Tassen und Notizblöcke mit exklusiven Sword Art Online-Motiv, welches nur auf der AnimagiC erhältlich war. Außerdem gab es auch weitere Händler, die sich auf Figuren, Überraschungsboxen oder japanische Süßigkeiten spezialisiert haben. Wer also eine Shopping-Tour gemacht hat, konnte sich auf der Con viele verschiedene Sachen ergattern.

Doch neben den diversen Einkaufsmöglichkeiten gab es auch jede Menge Programm. Ob es Signierstunden oder Konzerte waren – jeder Anime- und Mangafan kam hier garantiert auf seine Kosten. Allerdings waren es besonders bei Konomi Suzuki und bei Violet Evergarden sehr lange Schlangen. So standen sehr viele Menschen schon einige Stunden vor Beginn der Signierstunde an. Trotz allem haben auch hier die Helfer dafür gesorgt, dass alles in Recht und Ordnung abläuft. Besonders die Konzerte haben mir persönlich sehr gut gefallen. Mein Highlight waren die Konzerte von Konomi Suzuki. Es war sehr schön, die Lieder von ihr live zu hören, während man von Fans umgeben ist. Auch das Anime in Concert hat mir sehr gut gefallen. Das Blasorchester des Musikvereins Siershahn hat neben Stücken aus Ghibli-Filmen auch Stücke aus Captain Future gespielt. Die Atmosphäre ist atemberaubend gewesen und ich hoffe, dass es auch im nächsten Jahr wieder viele Konzerte geben wird.

Wer sich nach all den Konzerten und dem langen Anstehen eine Pause gönnen wollte, der konnte sich entweder im obersten Stockwerk etwas zu Essen und Trinken kaufen oder das Maid Café besuchen. In der Food-Area gab es beispielsweise Currywurst, Sushi oder Burger sowie alkoholfreie Getränke zu kaufen. Das Essen war meiner Meinung nach (wie bereits im letzten Jahr) etwas zu teuer. Trotz allem war es solide und hat in Ordnung geschmeckt.

Während man für einen halben Liter Wasser 2€ (+1€ Pfand) bezahlen musste, waren es für Softdrinks 3€ (+Pfand). Gerade bei den hohen Temperaturen von über 35 Grad finde ich es ziemlich unverschämt, einen halben Liter Wasser für den Preis zu verkaufen. Doch die Veranstalter der AnimagiC können nichts dafür, da das Catering-Team die Preise festlegt. Das Maid-Café war zwar auch nicht billig, aber die Speisen und Getränke waren sehr schön angerichtet. Auch wenn das Personal etwas gestresst war, war es immer sehr freundlich.

Wie bereits im letzten Jahr gab es auch auf der AnimagiC 2018 eine Game-Area. In diesem Jahr war diese nicht im Untergeschoss, sondern direkt auf der zweiten Ebene zu finden. Besucher konnten dort neben Mario Tennis Aces, Splatoon 2 und Donkey Kong Country: Tropical Freeze auch Neuheiten wie Captain Toad: Treasure Tracker oder  Taiko no Tatsujin: Drum ‚n‘ Fun! anspielen.

Doch wer denkt, dass das das ganze Programm war, der irrt sich. Denn man konnte sich auch in einem der vielen Kinos aktuelle Animefilme oder Serien anschauen. So konnte man sich No Game No Life Zero, Your Name., oder Mutafukaz auf der großen Leinwand ansehen. Serien wie Mirai Nikki oder Dimension W feierten ihre Synchropremiere auf der AnimagiC 2018.

Doch die Publisher haben in ihren eigenen Panels Titel für die kommenden Monate angekündigt. So veröffentlicht KAZÉ Black Clover und die dritte Food Wars!-Staffel auf Deutsch, KSM Anime bringt den Yu-Gi-Oh!-Film Bonds Beyond Time nach Deutschland und peppermint anime holt euch den Seven Deadly Sins-Film in die deutschen Lichtspielhäuser.

Mir hat die AnimagiC 2018 sehr gut gefallen. Mein Higlight war definitiv das Konomi Suzuki-Konzert und die vielen Signierstunden. Ich freue mich auf die nächste AnimagiC, die auch im Jahr 2019 in Mannheim stattfindet!

Phônix:

In Ergänzung dazu, möchte ich auch noch den Synchron-Workshop thematisieren. Über das gesamte Wochenende wurden zu mehreren Anime-Serien dreistündige Workshops angeboten, in denen die Fans selbst mal ans Mikro gebeten wurden und ihren Lieblingscharakteren ihre Stimme leihen durften. Diese wurden vom entsprechenden Regisseur der jeweiligen Serie und anwesenden professionellen Synchronsprechern geleitet.

Meine Erfahrungen auf der AnimagiC 2018 beschränken sich dabei auf den Synchron-Workshop zu «Fairy Tail». Dort übernahm der Regisseur René Dawn-Claude die leitende Rolle und wurde dabei unterstützt durch Rieke Werner (Regisseurin von «Haikyu!!» sowie deutsche Stimme von Lyra in «Fairy Tail»), welche die Technik übernahm. Die kurze Aufwärmung für das Synchronsprechen hat Birte Baumgardt (Sprecherin für diverse Anime-Rollen) übernommen und auch Charlotte Uhlig (deutsche Stimme von Happy) hat dem ganzen beigewohnt.

Synchronisiert wurde ein kurzer Ausschnitt aus dem zweiten «Fairy Tail»-Movie und jeder Interessent durfte 1-2 Takes einsprechen und hat dabei Anweisungen durch René Dawn-Claude bekommen. Dieser hat durch seine humorvolle und sympathische Art für sehr viel Spaß gesorgt, wodurch es nie langweilig wurde. Auch wenn aus zeitlichen Gründen nur jeder ein einziges Mal vors Mikro treten durfte, war die Stimmung durchgehend sehr heiter und amüsant.

Etwas negativ ist mit leider das Vorgehen bei der Autogrammstunde von Akihito Tsukushi (Mangaka von «Made in Abyss») aufgefallen. Auch wenn es beachtenswert ist, dass der neue Verlag altraverse gleich einen so hochkarätigen Gast einladen konnte, wirkte das eher wie eine schlechte Marketing-Masche. Es gab lange Schlangen und man musste sich oft mehrere Stunden vorher anstellen, um wirklich ein Autogramm erhaschen zu können. Ohne es vor der Convention angekündigt zu haben, war es zudem Voraussetzung, dass man mindestens einen Manga-Band von «Made in Abyss» vorzeigen kann. Diese waren allerdings recht schnell am Stand von altraverse ausverkauft, wodurch man auf Dritthändler zurückgreifen musste. Einige hatten sogar den Manga zuhause und mussten sich extra für das Autogramm vor Ort einen Band doppelt kaufen. Dabei durfte der Band nicht einmal signiert werden, denn es wurde lediglich ein separat verteiltes Shikishi von Tsukushi-sensei unterzeichnet. Er selbst hingegen wirkte aber auf der Autogrammstunde und auch dem Q&A immer sehr sympathisch und locker.

Besucher der AnimagiC 2018, welche erst am Samstag oder Sonntag angereist sind, hatten leider auch nicht viele Gründe zum Lachen. Die Highlights der jeweiligen Publisher und Verläge waren meist sehr schnell ausverkauft, sodass man selbst am zweiten Tag der Convention vieles nicht mehr bekommen hat. Ein Beispiel dafür ist das erste Volume von «Violet Evergarden», welches auf der AnimagiC bereits vor der Veröffentlichung verkauft wurde, doch schon am Samstag restlos ausverkauft war. Auch das Stickeralbum von Anime on Demand war am Convention-Sonntag vergriffen. Fehlprognosen bei der Mengenkalkulation waren hier also sehr häufig vorzufinden.

KAZÉ hatte vor Ort erstmals einen eigenen Stand mit dem VR-Manga zu «Tales of the Wedding Rings». Mit akzeptablen Wartezeiten hat man hier eine ganz neue Ebene des Mangas präsentiert bekommen – was sich meines Erachtens auch wirklich gelohnt hat. Man sollte sich dabei allerdings auf den japanischen Ton mit englischem Text einlassen – eine deutsche Ausgabe gibt es leider nicht.

Dennoch gibt es auch von mir eine klare Empfehlung für die AnimagiC –  trotz einiger kleiner Baustellen. Die Helfer und gesamte Organisation haben auf Probleme schnell reagiert – waren aber auch teils extrem abweisend und nicht immer freundlich. Auch die Pressebetreuung mit lediglich einer Akkreditierung pro Seite lässt leider zu wünschen übrig.