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Special: Das Problem mit dem kostenlosen Streamen

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Für Anime-Fans eine Freude, für Publisher ein Problem. Das kostenlose Streamen im Internet. Über Internetseiten, die für einen Teufelskreis mitverantwortlich sind…

Wer hat sie früher nicht geschaut? Die ganz vielen Anime-Serien auf RTL II und TELE 5. Über 20 Jahre haben beide Sender die Kindheit vieler von uns geprägt. Heute erinnern wir uns alle zu gerne daran und an die Anime-Serien wie «Pokémon», «Digimon», «Yu-Gi-Oh!», «Dragon Ball Z» und viele mehr.

Dann verspürt man auf einmal das Bedürfnis eine Serie dessen wieder zu schauen. «Dragon Ball Z» oh ja das wäre cool das mal wieder zu sehen. Gibt es das denn auf DVD zu kaufen? Ohja geil gibt es. Doch wie bitte? Eine Box mit ca. 30 Folgen für 45€?? Humbug. Kauf ich nicht. Geldgeier. Findet man das irgendwo billiger im Internet? Mal sehen was Google sagt…

dbz

Wikipedia, prosiebenmaxx.de und eine Seite namens bs.to! Und da steht «Serien online sehen» hm könnte genau das sein wonach ich suche…mal darauf klicken.

 

Oh cool da kann man sogar alle Folgen und sogar Filme kostenlos schauen. Mega hammer! Fang ich sofort an.

Vielleicht hattet ihr schon einmal so einen Gedanken und habt dadurch Seiten wie «Burning Series» o. ä. entdeckt. Doch vielen wird gar nicht richtig klar was sie damit anstellen. Hier mal ein Erklärungsversuch:

Es gibt einige Anime-Publisher. Dazu gehören u. a. Universum Anime, Kazé oder auch Anime House. Alle Publisher bemühen sich regelrecht so viele Anime-Serien und Filme nach Deutschland zu holen wie nur möglich.

Dann folgt ein langer Weg: Synchronstudio auswählen, Dialogbuch schreiben, Sprecher auswählen, Ton mischen und vieles mehr. Bis der Endverbraucher, der Kunde, die DVD oder Blu-Ray in den Händen hält, ist es ein sehr langer und kostenaufwändiger Weg.

Zum Schluss muss der Publisher auf gute Verkaufszahlen hoffen. Es gibt Serien, bei denen gute Verkaufszahlen so gut wie sicher sind, bei anderen eher weniger.

Doch so oder so. Wäre die Anzahl an Menschen, die Anime illegal im Internet anschauen, niedriger als sie jetzt ist, könnten die Vertriebe sicherlich auf mehr Verkaufszahlen hoffen…doch Moment! «Wie soll man das bitte bezahlen?» fragen sich sicher einige. Nun im Falle von «Dragon Ball Z» gibt es aktuell keine andere legale Alternative als die DVD. Auf ProSieben MAXX gibt es Mitte des Jahres wieder «Dragon Ball Z Kai», auf Netflix finden sich auch einige «Dragon Ball Z» Filme aber sonst auch nicht. Wenn man aber mal alle Streaming Anbieter nimmt, die Anime im Angebot haben, kommt man schon auf eine riesen Anzahl.

Das Paradebeispiel ist Anime on Demand. Das Streamingportal bietet über 100 verschiedene Anime an, darunter «Detektiv Conan», «Tokyo Ghoul» oder auch aktuelle Titel der Season wie «Grimgar, Ashes and Illusions» uvm.. Für ein Premium Abo bezahlt man da knapp 100€ für Titel die auf DVD / Blu-Ray sicherlich mehrere tausend Euro kosten würde.

Dann gibt es noch Clipfish und MyVideo, die in etwa das gleiche Angebot haben wie beispielsweise «Fullmetal Alchemist» oder «Yu-Gi-Oh!». Bei Clipfish findet man außerdem noch «Noragami», «Naruto» und «Fullmetal Alchemist Brotherhood».

MyVideo hingegen bietet auch noch «Elfen Lied» Uncut an, «Darker than Black» und «Shin Chan». Beide Portale sind völlig kostenfrei und finanzieren sich durch Werbung.

Und es gibt noch die Streaming Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime. Netflix verfügt u. a. unter «Knights of Sidonia», «The Seven Deadly Sins» und «Samurai Champloo». Amazon Prime hingegen bietet z. B. «Digimon», «Angel Beats» und «Beyblade» an. Natürlich haben auch andere Streaminganbieter Anime im Programm wie z. B. Maxdome und Watchever.

Nicht zu vergessen sind auch noch die TV-Sender ProSieben MAXX und Animax. ProSieben MAXX zeigt aktuell neue Folgen von «One Piece» und auch «Naruto Shippuden». Animax strahlt durch «Digimon Adventure tri», «Sword Art Online» und auch «Sailor Moon Crystal».

Würde man allein all diese Anbieter, die 100% legal sind, in Anspruch nehmen, hätte man verdammt viel zu schauen.

Auf Seiten wie «Burning Series» tut man keinem einen Gefallen und bewegt sich rechtlich in einer Grauzone. Doch diese Grauzone wird in Zukunft als Illegal eingestampft. Weder die Seite selber noch die verlinkten Hostingseiten verfügen über Rechte bei Bild und Ton, daher machen sich die Seitenbetreiber an sich schon mal strafbar.

Sollte es zu einer Verschärfung des Urheberrechtgesetz kommen, könnten alle die diese Seite nutzen einige Probleme bekommen, wenn man Pech hat hat man schon welche.

Zum Beispiel die Münchner Kanzlei Waldorf Frommer, die sich auf das Medienrecht spezialisiert haben, verschicken Abmahnungen, die sie im Auftrag von Firmen aus dem Musik- und Filmgeschäft aus. Der «Burning Series» User wird darin aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Konkret wird das Schreiben als “Abmahnung wegen unerlaubter Verwertung geschützter Werke in sog. Tauschbörsen” betitelt. Der Empfänger soll Schadensersatzzahlung leisten und als Zugabe die anfallenden Abmahnkosten begleichen. So kommen schnell mehrere Tausend Euro an Kosten und Strafe auf den Serienliebhaber zu.

Man sollte wirklich die Finger von Seiten wie «Burning Series» lassen. Wenn ihr einen Anime oder einen Film schauen wollt, ihr aber nicht wisst wo ihr sie legal schauen könnt empfiehlt sich immer die Seite werstreamt.es, die alle Titel aufgelistet haben und anzeigen wo man sie anschauen kann.

Und die Seiten schließen einen Teufelskreis den es immer schwieriger raus zu kommen gilt. Man möchte einen Anime schauen, doch der Anime ist zu teuer -> Anime auf illegaler Plattform schauen -> Publisher müssen Preise anheben. Wer zumindest auf den oben genannten Seiten die Anime anschaut macht nichts falsch.

Bei Fragen oder Ergänzungen könnt ihr sie gerne in die Kommentare schreiben.