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Das neue E-Sport-Anime «King’s Avatar»

Endlich ist ein Anime erschienen, das das Thema E-Sport ordentlich aufgreift. Zumindest dreht es sich hier um die Geschichte eines E-Sport-Profispielers und seine Liebe zum Sport.

Das Anime kommt diesmal nicht aus Japan, sondern aus China. Es basiert auf dem gleichnamigen Buch The King’s Avatar (全职高手) und wurde von Butterfly Blue verfasst.

Der Hauptdarsteller in The King’s Avatar (oder auch Master of Skill) heißt Ye Xiu. Er ist ein talentierter und erfahrener E-Sport-Spieler, der in der professionellen E-Sport-Szene spielt. Aus verschiedenen Gründen (vor allem wohl, weil er sich nicht richtig anpassen will) wird er aus seinem Team geworfen und steht plötzlich ohne Arbeit dar. Er wendet sich zunächst vom E-Sport ab und sucht sich Arbeit in einem Internetcafé, wo er als Manager arbeitet.

Doch natürlich geht das nicht lange so. Beim Spiel “Glory”, das er nun schon seit 10 Jahren mit Begeisterung spielt, wird ein Platz frei – der 10. Server. Ye Xiu beschließt kurzerhand wieder in den E-Sport einzusteigen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Ye Xiu muss sich wieder ganz nach oben kämpfen. Er erschafft eine neue Figur, mit der er sich den Weg nach oben bahnt. Hier vermischt sich die reale Welt mit einer Fantasiewelt. Ye Xiu kämpft sich mit seiner selbstgemachten Waffe, die übrigens ziemlich originell ist, durch Schwierigkeiten und an Feinden vorbei.

E-Sport und das spannende MMO “Glory”
Zwar dreht sich diese Serie vielleicht nicht ganz so sehr um den E-Sport selber, wie es sich vielleicht ein eingefleischter Fan wünschen würde, aber sie zeigt doch einige Aspekte des Lebens und der Arbeit eines Profis. Zum Beispiel werden die Fähigkeiten, die nötig sind, um es im E-Sport an die Spitze zu schaffen, angesprochen. Profis trainieren ja zwischen 8 bis 12 Stunden am Tag und haben dabei hohe Konkurrenz. Alleine um es unter die Top 1000 Spieler zu schaffen ist strenge Disziplin und jahrelange, harte Arbeit nötig. In China erhalten E-Sport-Spieler für die Arbeit, die sie in ihren Beruf stecken, in der Szene oft größere Anerkennung als hierzulande. In vielen asiatischen Ländern schließen sich E-Sport-Spieler oft zu einer Art “Bruderschaft” zusammen und leben auch zusammen. So haben sie die Möglichkeit um die 10 Stunden am Tag zu trainieren.

Das Spiel “Glory”, das in King’s Avatar Thema ist, ist ein spannendes und realistisch wirkendes MMO, das über E-Sport-Aspekte verfügt. Beim Ansehen von Glory wird der eine oder andere vielleicht sentimental werden, denn es spiegelt die Erfahrungen wider, die oft beim Spielen von MMOs aufkommen. Zum Beispiel verschiedene Taktiken, die benutzt werden können, um im Spiel voranzukommen, das Spielen gegen Neulinge, die gerade erst mit dem Spielen begonnen haben, oder gegen Leute, die versuchen, das System zu überlisten.

Das Anime geht die E-Sport-Erfahrung in einer ernsthaften Art und Weise an. Obwohl eine Fantasiewelt bei King’s Avatar auch eine große Rolle spielt, stellt es beim E-Sport viele Dinge so dar, wie sie wirklich sind und versucht nicht, eine unrealistische Welt zu erschaffen – zumindest was den E-Sport betrifft.

Es ist höchste Zeit für ein E-Sport-Anime
Es ergibt Sinn, dass der E-Sport in Animes vorkommt. Schließlich begeistert der Sport nicht erst seit gestern Millionen von Fans. Das Turnier The International läuft in diesem Jahr schon zum achten Mal. Das erste Turnier in Köln an der Gamescom 2011 bot seinen Spielern ein Preisgeld von 1,6 Million US-Dollar an. Als Vergleich enthält es inzwischen Preisgelder von mehr als 20 Millionen Dollar. Im Jahr 2017 lagen die Zuschauerzahlen bei fast 11 Millionen. Auch im TV werden inzwischen Veranstaltungen und Turniere gezeigt. ProSieben teilt dafür sogar auch mal Animenächte auf, um Platz für die Turniere zu machen. Laut René Carl, Ex-Chef von ProSieben MAXX, treffen E-Sport-Veranstaltungen perfekt den Geschmack von Fans von Animeserien. Und es stimmt: Viele Animefans spielen auch gerne und interessieren sich für E-Sport. Selbst ein etablierter Sportwettenanbieter, Betway, bietet inzwischen Wetten auf E-Sport-Turniere an, wie CS:GO, League of Legends, Overwatch oder Dota2. Sogar die Deutsche Welle bespricht schon seit längerem E-Sport-Themen und erwähnte u. a. auch, dass Angela Merkel im Jahr 2017 die Gamescom eröffnete – ein weiterer Erfolg für die Gaming Szene. E-Sport ist also Mainstream geworden und es ist höchste Zeit, dass Anime das auch erkennt.
Mit Serien wie King’s Avatar machen Animeserien einen Schritt in die Zukunft. Die Animationen der Serie sind übrigens großartig. Sie wirken oft wie aus einem Film und es ist offensichtlich, dass sich die Macher Zeit genommen haben, um die Serie richtig zu entwickeln und die Qualität auf das nächste Level zu bringen. King’s Avatar ist sehenswert; nicht nur für alle E-Sport-Fans, sondern auch für Fans von gut gemachten Anime-Serien.