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Liegt der Flop von Cyberpunk 2077 an den Teilhabern?

Viel wurde Cyberpunk 2077 umworben und die Fans von CD Projekt konnten es kaum erwarten. Dann floppte das Spiel. Liegt es an der Teilhaberschaft?

Das neueste Spiel von CD Projekt, Cyberpunk 2077 wurde als ein bahnbrechende Neuentwicklung vor seiner Veröffentlichung beworben. Letztlich wurden die Fans des Spieleentwicklers, der vornehmlich für die Spieladaptionen von ‘The Witcher’ bekannt ist, herb enttäuscht. Die vorab veröffentlichten Szenen versprachen vom neuen Spiel viel mehr oder haben bereits die Sahnestücke gezeigt. Dann stellte sich heraus, dass Goldman-Sachs mehr Anteile oder beziehungsweise ein höheres Stimmrecht bei CD Projekt hat. Es sollte kaum verwundern, dass Gamer dies als den Grund des Flops für Cyberpunk 2077 sehen und vermutlich lieber ein paar Runden im casino verbracht haben.

Das Dilemma von Cyberpunk 2077

Nachdem CD Projekt mit seinen Spielen zu ‘The Witcher’ so erfolgreich war, konnte man hinter Cyberpunk 2077 eigentlich nur Gutes vermuten. Erwartet wurde eine perfekte Vermählung der erzählerischen Fähigkeiten des Entwicklers wie bei ‘The Witcher’ mit der tiefgründigen Geschichte von Cyberpunk Night City, basierend auf R. Talsorian Games. Die Trailer wurden in der Ich-Form dargestellt, die das Spiel für Gamer aus Sicht des Hauptcharakters V bereits im Vorhinein richtig schmackhaft machten.

 

Wie allerdings so oft im Genre des Cyberpunks, konnten Realität und der Hype um das Spiel kaum stärker auseinander klaffen. Das Spiel floppte komplett, wofür Kritiker und Testspieler eine Reihe an Gründen nennen konnten. Einerseits war es das eher langweilig gestaltete Gameplay, dann die allgemeine Leere der dystopischen Welt und es gab letztlich keinerlei fesselnde Erzählung der Geschichte. Eine Reihe zusätzlicher technischer Probleme machte das Spiel schnell zu einer neuen Quelle von Memes über fehlerhafte Spiele, die unter Zeitdruck entstanden – folglich kaum technisch einwandfrei funktionieren würden. Aufgrund massiver Leistungsschwächen wurde das Spiel schnell wieder aus dem Playstation Store entfernt. Die folgenden Monate seit der Veröffentlichung zogen sich mit nur marginalen Bugfixes, neuer Add-Ons und nur kleinen Verbesserungen am Spiel dahin.

Das neue 1.5 Patch

Wenn ein Spiel bei den Gamern absolut nicht ankommt und es mehr heiße Luft um die Veröffentlichung als echtes Spielerlebnis gab, fragt man sich, ob noch ein neues Patch die Lösung aller Probleme ist. Im Februar 2022, beinahe zwei Jahre nach Veröffentlichung des Spiels, wurde das Patch mit der 1.5 auf den Markt gebracht.

 

Anhand der Liste, was mit diesem Patch alles in Ordnung gebracht werden würde, konnte man erkennen, dass CD Projekt sich richtig ins Zeug gelegt hatte. Es gab neue Inhalte, native Unterstützung für die Playstation und die XBox sowie einen ganzen Schwung an Bugfixes. Fast jeder Bereich des Spiels wurde komplett überarbeitet. Selbst, das allgemeine Gameplay, die Kampfszenen oder Funktionen für die Spielerdaten.

 

Solcherlei umfangreiche Patches zu veröffentlichen, ist für den Spieleentwickler nicht sonderlich ungewöhnlich. Dasselbe wurde für den zweiten und dritten Teil von ‘The Witcher’ unternommen. Allerdings ist es das erste Mal, dass ein Patch wirklich alle Probleme mit einem Spiel lösen würde.

 

Jetzt entspricht Cyberpunk 2077 endlich den Erwartungen, die Gamer an das Spiel zu seiner Veröffentlichung hatten. Jeder Charakter lebt in der Night City sein Leben, während der Hauptcharakter V einfach nur versucht, in der Hierarchie ein wenig höher zu kommen. Die Spieler können nun problemlos die vermüllten Straßen zu den riesigen Suites Skylines problemlos entlang schlendern. Die vielen Aufgaben von V fügen sich der Story nahtlos im Cyberpunk-Stil ein.

Die gepatchte Cyberpunk 2077 ist ein Erfolg

Gut Ding will Weile haben, doch sollte man als Spieler verstehen, dass die Night City in verschiedene Gruppen unterteilt ist. Jede einzelne Gruppe hat ihre eigenen Vorstellungen von der Zukunft und welche Traditionen sie dafür am Leben erhalten wollen. Die wiederum bilden den Hintergrund für die anderen Charaktere im Spiel, wie etwa Johnny Silverhand. Als Genre für sich ergründet Cyberpunk stets Fragen, wie wer wovon beeinflusst wird und wie die jeweiligen Charaktere es schaffen, die technischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Grenzen einbrechen, die sie gefangen halten.

 

Im Spiel wiederum wird der Spielverlauf genau wie bei ‘The Witcher’ von den Entscheidungen des Spielers für den Charakter V geformt. Teilweise müssen recht schwere Entscheidungen getroffen werden in einer Welt, die mehr einem Albtraum gleicht, wo das Leben nichts wert ist. Der Charakter V hat jedoch verschiedene Ausgangspunkte, ob es ein Nomade, Streetkid oder Konzerner ist. Alle drei Versionen lassen sich erforschen und führen zu jeweils unterschiedlichen Enden der Geschichte. Das ist jedoch die einzige Storyline, die sich verändert. Die anderen Charaktere sind bereits stark geformt, obschon sich ihr Leben massiv ändert, sobald V ihre Wege kreuzt.

Warum erst der späte Erfolg?

Abgesehen vom Verständnis sowie des Genres für Cyberpunk 2077, ist dieses Spiel nicht wie die an einem spielautomaten. Es braucht Zeit, um die Charaktere und die Welt zu entwickeln, in der sie geschaffen werden.

 

Einige Gamer behaupteteten CD Projekt ist gierig geworden mit seinem neuen Teilhaber von Goldman-Sachs, der mehr Stimmrechte als  jeder einzelne Spieler oder gar der Inhaber von CR Projekt hat. Diese Neuigkeiten kamen jedoch erst zu Anfang des Jahres 2022 ans Licht. Vielleicht hat der Inhaber kein ausreichendes Stimmrecht mehr, was mit dem Spielen geschieht. So eifrig wie die Werbetrommel gerührt wurde, aber das Spiel letztlich zu einem Flop wurde, ließ Spieler stutzig werden. Sie vermuteten, dass es CD Projekt oder mehr dem Teilhaber mit höherem Stimmrecht nicht wichtig war, was wirklich mit den Spielen geschieht. Hauptsache, die Werbung dafür ist gut und es lässt sich damit Geld verdienen.

 

Jedoch erhïelt Goldman-Sachs erst Ende 2021 mehr Anteile mit entsprechenden Stimmrechten. Das Debakel um den Flop war längst im Vorhinein geschehen, sodass die Teilhaberschaft kaum für den Flop verantwortlich gemacht werden konnte. Stattdessen scheint das Spiel wirklich unter Zeitdruck auf den Markt gelangt zu sein, sodass es kaum fertig war, bevor Spieler es sich angesehen haben. Das große Patch, das alle Probleme löste, kam erst nach dem Anstieg der Anteile von Goldman-Sachs auf den Markt.

 

Dennoch ist es wohl besser, zunächst die Veröffentlichung eines Spiels zu verschieben, wie es andere Entwickler ebenfalls tun, bevor ein unfertiges Spiel auf den Markt kommt.