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Chess Ultra – ein Schachspiel, das sich lohnt?

Es erscheinen kaum neue virtuelle Schachspiele und der Grund dafür liegt auf der Hand: Es gibt wenig, das man an Schach noch verbessern könnte. Oder etwa doch? Ripstone hat sich der Aufgabe angenommen und brachte im Juni 2017 das Schachspiel Chess Ultra heraus, das tatsächlich die Fähigkeit besitzt, von Anfängern, die sich scheuen, das Spiel auszuprobieren, bis hin zu “Großmeistern”, die mehr üben möchten, zu animieren.

Der Grund für das gelungene Spiel sind vor allem die Einstellungsmöglichkeiten, schönen Grafiken und Spielumgebungen, die das Spielen um vieles interessanter machen. Es gibt insgesamt vier Orte, an denen gespielt werden kann. Mit einem HTC Vive, Oculus Rift oder auch VR-Headset von PlayStation kann man sogar die Umgebung betrachten, während man spielt. Auch das Schachbrett sticht durch hervorragende Grafiken hervor, wodurch sich jede Schachfigur abhebt. Man kann sich sogar das Material der Figuren aussuchen. Hintergrundgeräusche wie ein leise knisterndes Kaminfeuer und klassische Musik, die am Anfang bei den Spieloptionen spielt, tragen zum Ambiente bei.

Ein neuer Austragungsort, der für Chess Ultra im September letzten Jahres entwickelt wurde.

Es kann gegen Freunde sowie gegen einen Online-Spieler, der zufällig ausgewählt wird, gespielt werden. Es gibt zehn Erfahrungslevels, vom Anfänger bis zum Großmeister, die Spieler vor dem Spiel angeben können und natürlich gibt es auch die Möglichkeit, mit Schachuhr zu spielen. Es gibt eine große Auswahl an Optionen, die zur Verfügung stehen. Man erhält den Eindruck, dass sich Ripstone sehr bemüht hat, das Schachspielen so angenehm wie möglich zu gestalten.

Schach durch Herausforderungen und neue Strategien aufgewertet
Wer nach einer kleinen Unterstützung beim Spiel sucht, hat eine Auswahl an verschiedenen Erklärungen und Anleitungen, die sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger geeignet sind. Oder aber es kann an Herausforderungen teilgenommen werden: Beispielsweise muss herausgefunden werden, wie mit einer bestimmten Anzahl von Zügen gewonnen werden kann. Stehen mehr Züge zur Auswahl, erschwert sich das Spiel. Es können auch Turniere gespielt werden, die online ausgetragen werden und bei denen eine Uhr läuft.

Die Idee, Schach durch das Ambiente und auch durch Herausforderungen und Turniere aufzuwerten, ist ausgesprochen gut gelungen, was Respekt verdient. Das klassische Spiel hat es schließlich geschafft, sich über Jahrhunderte zu bewähren und es gibt nur wenig, das nicht schon getan wurde, um dieses Spiel aufzuwerten.
Zuerst waren es Schachcomputer, die Menschen schon seit den 1770er Jahren faszinierten – damals waren aber Schachgenies in der großen “Schachmaschine” versteckt und besiegten Berühmtheiten wie Maria Theresia und Napoleon. Später wurden natürlich echte elektronische Schachcomputer entwickelt, in Form eines elektronischen Schachbretts, gegen das Spieler spielen konnten.

Auch wenn es nicht leicht ist, klassische Spiele neu zu erfinden, entwickeln sich auch bei anderen Klassikern noch heute neue Spielmethoden. Vielleicht erscheint dadurch auch das eine oder andere Videospiel, das das Interesse an Retro-Spielen durch alternative Spieltaktiken, Mechaniken oder Gameplay-Elemente neu aufleben lässt. Beim Roulette gibt es heute Strategien wie das Martingale System, durch das Verluste am Ende des Spiels eingeschränkt werden sollen. Beim Fußball könnte man dasselbe über Football Manager sagen, bei dem Fußballteams auf virtueller Ebene wie im echten Leben geleitet werden können. Diese Strategien haben neuen Schwung in bekannte Spiele gebracht.

Zusammengefasst bietet das Schachspiel Chess Ultra jedenfalls eine gelungene neue Alternative zu bekannten Schachspielen. Die Herausforderungen und die Arbeit, die in die Details gesteckt wurden, machen sich bezahlt.

Es kann neben Xbox One auch auf dem PC, PlayStation 4, PlayStation VR und mit Oculus Rift und HTC Vive gespielt werden.