Skip to content

Calamity of a Zombie Girl – Uni-Leben trifft auf Okkultismus

Mumien erwachen zum Leben und suchen Uni-Studentinnen heim. So weit, so simpel. Was ihr sonst noch von Calamity of a Zombie Girl erwarten könnt, lest ihr hier.

 

Die Suche nach dem Stein des Lebens

 

Fünf Studentinnen begeben sich eines Nachts in die Bibliothek der Kikka-Universität und sind dort auf der Suche nach einem geheimen Schatz. Was sie aber zunächst finden, das sind keine Schätze, sondern die mumifizierten Leichen zweier Frauen. Im Körper einer der beiden Frauen befindet sich ein magischer Stein – genau das, wonach die Studentinnen eigentlich suchten. Eine der Protagonistinnen, Sayaka, entwendet den Stein, der sich als Stein des Lebens entpuppt. Die beiden Mumien erwachen nach dem Diebstahl erneut zum Leben: Alma V und Euphrosyne Studion setzen nun alles daran, den Stein zurückzubekommen. Sie verfolgen die fünf Mitglieder des Okkultismus-Clubs.

 

Seltsame Geschichte im Anime-Gewand

 

Okkultismus spielt bei diesem Anime eine zentrale Rolle. Dabei geht es um übersinnliche Kräfte, also diejenigen Kräfte, die sich nach den Naturgesetzen nicht erklären lassen. Hier der Trailer auf Youtube. Okkultismus und Aberglaube werden gern in einen Topf geworfen. Das kennt man unter anderem von Tarot-Karten, Horoskopen oder Glücksspielen. Wer etwa glaubt, dass heute sein Glückstag ist, kann sich in einem Online Casino registrieren, um eine Auszahlung schnell abzuschließen und sich von der vermeintlichen Glückssträhne zu überzeugen. Bei Calamity of a Zombie Girl geht es aber um das, was der Begriff Okkultismus eigentlich meint: übernatürliche und durchaus unheimliche Erscheinungen. In diesem Fall sorgen zwei Mumien für Aufregung und versetzen alle in Angst und Schrecken.

 

Calamity of a Zombie Girl ist eine wunderliche Geschichte. Ursprünglich handelt es sich um eine Light-Novel-Reihe, die im Jahr 2012 in zwei Bänden veröffentlicht wurde. Eine Fortsetzung, ebenfalls bestehend aus zwei Bändern, folgte kurze Zeit später. Schnell kündigte man eine Anime-Adaption an, doch diese ließ etwas länger auf sich warten. Im Jahr 2018 war Calamity of a Zombie Girl dann wieder im Gespräch.

 

Gonzo K.K. und Stingray haben die Produktion übernommen. Der deutsche Publisher ist KSM Anime. Als Stingray und Gonzo K.K. verkündeten, dass sie das Projekt in die Tat umsetzen wollten, scherzte man bereits ein wenig und sagte, dass die Produktion genauso wie die Hauptdarstellerin mumifiziert wurde.

 

Die Scherze waren gar nicht so unberechtigt, denn tatsächlich gibt es erst einmal nichts, was die Produktion herausragend macht: Ihr könnt beim Schauen die Art von plumpen Schockmomenten erwarten, wenn Arme abgetrennt werden und Blut aus dem unansehnlichen Stumpf hervortritt. Insgesamt ist die ganze Story recht kurzweilig und schnell zusammengefasst, wie oben bereits geschehen.

 

Action-Horror-Anime nur halbwegs überzeugend

 

Stellt euch beim Schauen auf viel nackte Haut, Knochen, Blut und hier und da auch Eingeweide ein. Das Ganze wird unzensiert ausgestrahlt, was für Horror-Anime-Fans erfrischend sein dürfte. Es gibt reichlich Gewaltszenen, der Zeichenstil bleibt aber durchweg eher schlicht. Damit kann der Anime zwar einige Momente des Schocks beim Zuschauer erzeugen, spielt aber nicht in einer Liga mit anderen Produktionen wie etwa Corpse Party. Wenn ihr aber allgemein ein Faible für abgetrennte Körperteile und stumpfe Gewalt im Zeichenstil habt, könnte Calamity of a Zombie Girl genau das Richtige für euch sein.

 

Im Prinzip haben wir es also mit ganz leichter Horrorfilm-Kost zu tun: Es gibt mehrere Studenten, die einem Okkultismus-Club angehören, und diese wollen einen magischen Stein entwenden. Damit beginnt der Horror, denn die Mumien, denen die Studentinnen den Stein wegnehmen, erwachen zum Leben und möchten den Stein dringend zurückhaben – koste es, was es wolle. Sogar ein Professor, dem nichts heilig ist, mischt mit.

 

Was die Charaktere angeht, so fehlt es definitiv an Tiefe. Die beiden Zombies sind noch am spannendsten und machen den Anime stellenweise doch wieder interessant. Der Okkultismus-Club dagegen ist eher wenig detailreich bis lieblos dargestellt. Sowohl Hauptdarsteller als auch Antagonist werden nicht wirklich vorgestellt oder erklärt. Das kann aber zum Teil auch an der Laufzeit liegen, immerhin hatten die Produzenten nur 80 Minuten zur Verfügung.

 

Gelungenere Umsetzung zum Ende hin

 

Gegen Ende des Anime könnt ihr euch auf ein paar coole Szenen freuen, die den Zuschauer befriedigen dürften. Dazu gehört, wie Euphrosyne ihren ultimativen Endgegner ausschaltet. Auch ein paar andere Todesszenen haben ihren Charme, unter anderem aufgrund der zum Einsatz kommenden Soundeffekte. Hier und da stoßt ihr auf Actionszenen, die der Handlung etwas Leben einhauchen. Trotzdem ist der Stil alles in allem eher langweilig und nichts, was wir nicht schon einmal gesehen haben.

 

Calamity of a Zombie Girl wirkt zusammenfassend etwas plump und uninspiriert, hat aber trotzdem spannende Momente. Wer sich außerdem an einfachen Schockmomenten erfreut, bei denen Blut spritzt und Arme abgerissen werden, den wird der Anime sicher belustigen können. Die Charaktere könnten durchweg ideenreicher gestaltet sein, auch die Story ist ziemlich simpel. Die verrückten Splatter-Szenen zwischendurch sind aber in Ordnung und finden sicher Anhänger. Wer zu viel analysiert und die Handlung in Frage stellt, der wird unbefriedigt zurückgelassen. Für ein kurzweiliges und eher anspruchsloses Splatter-Vergnügen ist der Anime mit seinen Okkultismus-Elementen aber zu empfehlen.